Je länger die Hallensaison dauert, desto besser kommt Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) in Schwung. Zwar blieb der der Stabhochspringer beim PSD-Bank-Meeting in Düsseldorf als Vierter mit 5,60 Metern einen Zentimeter unter seiner Jahresbestleistung, trotzdem war er mit dem Wettkampf mehr als zufrieden. „Das ist mein dritter Start, und das Gefühl für den Sprungablauf wird immer besser. Wenn es so weitergeht, wird es am Samstag in Stuttgart noch ein paar Zentimeter höher gehen“, sagte Holzdeppe.
Mit ein paar Zentimetern meint der 20-Jährige natürlich 5,70 Meter. Mit dieser Höhe könnte man das Ticket für die Hallen-WM Mitte März in Doha (Katar) lösen. Das gelang in Düsseldorf Alexander Straub (LG Filstal) und Hendrik Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen), die eben diese Normhöhe überflogen. Auf Rang drei landete der Franzose Romain Mesnil. Der Sieger des BW-Bank-Meetings in Karlsruhe überflog wie Holzdeppe 5,60 Meter, allerdings brauchte er dafür nur zwei Versuche, der Deutsche deren drei.
Nach ihrer Bestzeit vom vergangenen Sonntag in Karlsruhe über 60 Meter Hürden (8,09 s) musste sich Anne-Kathrin Elbe (TSV Bayer 04 Leverkusen) in Düsseldorf mit 8,22 Sekunden begnügen. Damit belegte sie im ersten Vorlauf den sechsten Platz. Für den Einzug ins Finale reichte das nicht. Besser lief es für Lolo Jones. Die US-Amerikanerin stellte mit 7,85 Sekunden nicht nur einen neuen Meetingrekord auf, sondern auch eine neue Weltjahresbestleistung.
Dass es nicht Richtung Bestzeit ging, merkte Elbe schon während des Laufs. Zu keiner Zeit fand die 22-Jährige ins Rennen. „Ich habe mich technisch im Winter verbessert. Allerdings habe ich keinen Rhythmus gefunden“, sagte die 22-Jährige selbstkritisch. Schon am Samstag hat Elbe die Chance, es besser zu machen. Dann startet die Deutsche Juniorenmeisterin beim Sparkassen-Cup im Stuttgart, dem besten Hallenmeeting der Welt im vergangenen Jahr.
Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste kurzfristig auf einen Start beim PSD-Bank-Meeting in Düsseldorf verzichten. Ein leichter Magen-Darm-Infekt machte einen Strich durch die „Rechnung Bestzeit“. Schließlich wollte der Deutsche 800-Meter-Meister am Rhein seinen Hallen-Hausrekord von 1:47,56 Minuten (erzielt 2007 in Düsseldorf) steigern. „Die Erkrankung ist aber nicht so akut. Ich denke, dass ich in zehn Tagen in Valencia schon wieder starten kann“, gab Schembera noch am Abend Entwarnung.
Besser lief es in Düsseldorf für Athen-Olympiasieger Juri Borsakowski. Der Russe setzte auf seine bewährte Taktik und zündete erst auf den letzten 200 Metern den Turbo. In 1:45,77 Minuten verbesserte der 28-Jährige seine eigene Weltjahresbestzeit und verwies den Olympiazweiten von Peking, Ahmed Ismail (Sudan, 1:45,99), auf Rang zwei. Dritter wurde der junge Pole Adam Kszczot mit starken 1:46,00 Minuten.
Premiere für Sophie Krauel (TuS Jena): Die Deutsche Weitsprungmeisterin ist in Frankfurt erstmals Internationale Deutsche Hochschulmeisterin (IDHM) geworden, allerdings nicht in ihrer Spezialdisziplin. Über 60 Meter Hürden wurde es für die Top-Favoritin aber enger als gedacht. In 8,37 Sekunden lag die 24-Jährige deutlich hinter ihrer Saisonbestzeit von 8,23 Sekunden zurück und verwies Jennifer Reinelt (1. FC Passau) in 8,40 Sekunden knapp auf den zweiten Platz. Wegen Müdigkeit verzichtete sie danach auf einen Start im Weitsprung. Hier wird sie erst wieder beim Hallen-Meeting in Leipzig am 13. Februar auf Weitenjagd gehen.
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