
Die Junioren-Gala in Mannheim ist Jahr für Jahr wichtigste Station für den deutschen Leichtathletik-Nachwuchs auf dem Weg zu den internationalen Meisterschaften. Am Wochenende war die Ausgangslage jedoch brisanter denn je. Denn erstmals kam ein „Trial-Modus“ zum Tragen. Sprich: Nur die ersten beiden deutschen Youngster pro Disziplin sicherten sich bei erfüllter Norm die Fahrkarte zur U20-WM Mitte Juli in Tampere (Finnland). Das gelang Luis Brandner (LAC Erfurt – Top-Team) über 100 Meter am Samstag mit 10,52 Sekunden hinter Sieger Marvin Schulte (SC DHfK Leipzig; 10,43 sec).
Luis Brandner auf die Tausendstel zeitgleich mit Milo Skupin-Alfa
Allerdings musste sich der Schüler Rang zwei teilen. Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg) stürmte zeitgleich mit Luis Brandner ins Ziel. „Wir waren nicht nur auf die Hundertstel gleich, sondern sogar auf die Tausendstel“, so der Erfurter. Da 10,52 Sekunden genau die Tampere-Norm ist, wird noch entschieden, wer den zweiten 100-Meter-Startplatz neben Marvin Schulte bekommt. „Ich hatte zuletzt ein paar Probleme mit den Adduktoren. Darum muss ich mit der Zeit zufrieden sein. Die letzten fünf Prozent haben einfach gefehlt“, so Luis Brandner. Von der Saisonbestzeit rangiert der U18-WM-Dritte mit 10,48 Sekunden allerdings vier Hundertstel vor dem Offenburger in der deutschen Bestenliste.
Auch 200-Meter-Start bei U20-WM möglich
In Tampere könnte der Schüler auch über 200 Meter zum Einsatz kommen. Denn über die halbe Stadionrunde haben in der U20-Klasse nur Luis Brandner (21,19 sec) und seit Sonntagnachmittag auch Milo Skupin-Alfa die Tampere-Norm von 21,20 Sekunden unterboten. Der Offenburger sprintete in Mannheim mit 21,15 Sekunden auf Platz drei hinter dem starken Briten Charlie Dobson (20,75 sec) und Kasper Kadestal (Schweden; 21,14 sec). Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) wird das U20-WM-Team am 26. Juni nominieren.
Staffel rennt Meetingrekord
Doch egal, wer welche Strecke im Einzel laufen wird: Gemeinsam haben die deutschen Sprint-Youngster die größten Medaillenchancen in Tampere. Das unterstrichen sie am Sonntag in Mannheim über 4×100 Meter. Mit 39,43 Sekunden hielten Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV), Marvin Schulte, Milo Skupin-Alfa und Luis Brandner nicht nur die schnellen Briten in Schach (40,28 sec; am Samstag: 39,83 sec) in Schach, sondern verbesserten bei der 25. Auflage der Junioren-Gala auch den Meetingrekord. „Das war richtig stark“, freute sich Schlussläufer Luis Brandner über die gelungene Staffel. Wiederholt das schnelle Quartett in Tampere diese Zeit, ist eine Medaille möglich. Vor zwei Jahren gewann das DLV-Quartett in Bydgoszcz mit deutschem U20-Rekord von 39,13 Sekunden Bronze hinter den USA (38,92 sec) und Japan (39,01 sec).
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