Die Vorbereitung auf die Hallensaison lief für Weitspringerin Lena Malkus (SC Preußen Münster) beileibe nicht optimal: Erst machte der Oberschenkelbeuger Probleme, das geplante DLV-Trainingslager in Südafrika vor Weihnachten fand ohne sie statt. Dann zwickte Anfang Januar der Oberschenkelstrecker. Weitere wichtige Technikeinheiten fielen ins Wasser.
Aus der Ruhe bringen ließ sich die U23-Europameisterin davon nicht. Im Gegenteil. Gleich bei ihrem ersten Saisonstart am Sonntag in Karlsruhe steigerte die 21-Jährige ihre Hallen-Bestleistung um fünf Zentimeter auf 6,49 Meter. Die Norm für die Hallen-EM Anfang März in Prag verpasste Malkus nur um sechs Zentimeter. „Nach den schwierigen letzten Wochen war der Wettkampf eine Wundertüte. Ehrlich gesagt hatte ich nicht mit einer solchen Weite gerechnet“, sagte Malkus.
DM-Test geglückt
Für ihre Wettkampf-Premiere 2015 hatte sich die Münsteranerin und andere Preußen-Athleten eine untypische Veranstaltung ausgesucht: die Senioren-Meisterschaften Baden-Württembergs. Das hatte aber seinen guten Grund. In der Halle 2 der Karlsruher Messe wurde die Anlage eingeweiht, auf der in vier Wochen auch die Titel bei den Deutschen Meisterschaften vergeben werden. In ausgewählten Disziplinen waren dort auch Testwettkämpfe außer Konkurrenz möglich. So wie im Weitsprung. Die Leichtathletik-Anlage besitzt als zweite in Deutschland nach der in Leipzig sechs Rundbahnen und wurde von der Karlsruhe Event GmbH gekauft. Gebaut wurde sie für die Hallen-EM 2013 in Göteborg. Bevor die Anlage nach der Hallen-DM wieder abgebaut wird, findet darauf am kommenden Samstag das internationale Indoor Meeting statt.
In vier Wochen bei der Hallen-DM wird Lena Malkus auf deutlich stärkere Konkurrenz treffen als an diesem Sonntag in Karlsruhe. Über alle Klassen waren lediglich vier Springer am Start. Trotzdem war es ein wichtiger Test. „Die Stimmung war schon jetzt klasse. Wenn es dann bei der Hallen-DM richtig voll ist, wird es sicher ein toller Wettkampf“, sagte Malkus. Vielleicht schafft sie es dann sogar, sich auf der Bahn der Hallen-EM 2013 für die Hallen-EM 2015 zu qualifizieren. „Vor dem Wettkampf in Karlsruhe war Prag gar kein Thema. Aber seitdem schon“, meinte die 2014 achtbeste Weitspringerin der Welt. Mit Lena Malkus ist also wieder zu rechnen.
Rehberg muss für Tempo sorgen
Erster Start im neuen Trikot, erster Titel: Bei den Landesmeisterschaften von Hamburg und Schleswig-Holstein war Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) der Sieg nicht zu nehmen. In 9:32,17 Minuten setzte sie sich gegen die Konkurrenz klar durch. Rang zwei ging an die Hamburgerin Agata Strausa (9:39,51 min). Obwohl Rehberg den Titel mit nach Hause nahm, war sie nicht als Erste im Ziel. Im Spurt hatte die außer Konkurrenz startende Dänin Line Schulz in 9:31,36 Minuten knapp die Nase vorn.
Maya Rehberg hätte sich gewünscht, dass die junge Dänin schon früher als auf der Zielgrade etwas fürs Rennen tut. So musste die Hindernisspezialistin im Mittelteil des Rennens über viele Runden komplett selbst für die Pace sorgen und verpasste so die angepeilte Zeit unter 9:30 Minuten knapp. „Allein vornweg zu laufen, ist natürlich nicht einfach. Da verliert man schnell die eine oder andere Sekunde. Dafür bin ich mit den letzten 400 Metern sehr zufrieden. Die waren ziemlich flott“, sagte Rehberg. Schnell wird es auch am kommenden Wochenende zugehen. Dann startet Maya Rehberg bei den Norddeutschen Hallenmeisterschaften über 1500 Meter. Dann wird sich zeigen, wie das Tempotraining der vergangenen Wochen angeschlagen hat.
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