Dieser Wettkampf hatte die Qualität einer Deutschen Meisterschaft: Beim Weseler Springermeeting am Donnerstagnachmittag flogen gleich sechs deutsche Weitspringerinnen über die 6,50-Meter-Marke. Außerdem trennten das Sextett nur ganze elf Zentimeter. Für Lena Malkus (SC Preußen Münster) blieb am Ende trotz Saisonbestleistung von 6,55 Metern „nur“ Rang sechs. Der Sieg ging im letzten Versuch an Ksenia Achkinadze (SC Gelnhausen), die mit 6,66 Metern die Berlinerin Melanie Bauschke (6,62 m) noch abfing. Danach folgten weitengleich mit 6,58 Metern Lisa Steinkamp (VfL Sindelfingen) und Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid). Rang fünf ging an die Dormagenerin Stefanie Voss (6,56 m).
Obwohl es mit dem Sprung aufs Podium nicht ganz klappte, war Lena Malkus zufrieden. „Natürlich wäre ich gern ein paar Zentimeter weiter gesprungen. Aber die Serie mit drei Sprüngen über 6,50 Meter war sehr gut“, sagte die U20-Vizeweltmeisterin. So gingen gleich vier gültige und gute Weiten für die 19-Jährige in die Wertung ein. „Wenn man ein so stabiles Niveau erreicht hat, sind auch Ausreißer nach oben möglich.“
Die nächste Chance auf eine Steigerung – vielleicht sogar Richtung WM-Norm (6,75 m) – hat die Studentin schon am Samstag bei der Werder-Gala in Bremen (dort sprang sie vor zwei Jahren 6,70 m). Allerdings müsste sie dafür ihre Bestleistung um drei Zentimeter steigern. Gleichzeitig ist der Trip an die Weser auch ein Test für ihren eigentlichen Saisonhöhepunkt, die U23-EM Mitte Juli in Tampere. Denn auch dort werden Qualifikation und Finale binnen 28 Stunden ausgetragen. Die Norm für Tampere (6,45 m) konnte Lena Malkus nun schon in Weinheim (6,54 m) und am Donnerstag in Wesel (6,55 m) erfüllen. Und das als bisher einzige deutsche U23-Springerin. Dass es noch ein Stück weiter gehen kann, glaubt auch Malkus‘ Trainer-Duo Elke und Frank Bartschat. Denn die Zubringerwerte für weite Sprünge seien besser als in den vergangenen Jahren.
Früher als geplant musste Hochsprung-Youngster Falk Wendrich das Eppinger Meeting am Donnerstag beenden. Nachdem der Wattenscheider 2,15 Meter überflogen hatte, verletzte sich der 17-Jährige beim ersten Versuch über 2,18 Meter leicht. „Es ist etwas am Oberschenkelbeuger. Morgen werde ich behandelt. Dann weiß ich mehr. Ich glaube aber nicht, dass es etwas allzu Ernstes ist“, sagte der U20-Vizeweltmeister.
Obwohl es hinter dem Frankfurter Martin Günther (2,24 m) und Mateusz Przybylko (TSV Bayer Leverkusen; 2,21 m) zu Rang drei reichte, war Wendrich mit seiner Technik nicht ganz zufrieden. „Im langen Anlauf fehlt mir einfach noch der Rhythmus. Aber ich bleibe geduldig und arbeite daran.“ Wie viel der trainingsfleißige Höhenjäger in den kommenden Wochen am Anlauf feilen kann, wird aber auch von der Schwere der Verletzung abhängen.
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