Am Sonntag (10 Uhr) startet Maya Rehberg (SC Rönnau 74) zum vierten Mal in Folge bei einer Cross-Europameisterschaft in der U20-Klasse. Dabei kann sie in Belgrad über 4000 Meter ihre fünfte Medaille gewinnen. Dreimal nahm sie schon bei einer Cross-EM Edelmetall mit dem Team mit nach Hause, darüber hinaus gewann sie vergangenes Jahr in Budapest Einzelbronze. Im Interview spricht die 19-Jährige über die starke Konkurrenz in Belgrad, ihre Erfahrungen in den USA und ein Hindernis namens „Xaver“.
Maya Rehberg, lautet Ihr Motto „alle guten Dinge sind vier“?
Das passt wirklich ganz gut. Schließlich wird die Cross-EM am Sonntag meine vierte in Folge. Ich freue mich riesig auf das Rennen.
Mit welchen Zielen reisen Sie nach Belgrad?
Eine Voraussage ist im Cross immer sehr schwierig. Da hängt nicht nur viel von der Konkurrenz ab, sondern auch vom Wetter. Ein gefrorener Boden erfordert ganz andere Fähigkeiten als tiefer Matsch. Aber egal, wie es wird: Ich werde alles geben und versuchen, einen Top-Ten-Platz zu erreichen – sofern ich denn rechtzeitig in Belgrad ankomme.
Wie meinen Sie das?
Der Orkan „Xaver“ zieht in diesen Tagen über Deutschland, speziell bei uns an der Küste soll es heftig werden. Es ist gut möglich, dass Bahnstrecken gesperrt werden und Flüge ausfallen. Darum reise ich zusammen mit Steffen Uliczka schon am Donnerstagabend über München an. Aber vielleicht ist das ja auch ein gutes Omen. 2012 in Budapest kamen wir ja auch erst mit einem Tag Verspätung bei der Cross-EM an. Und am Ende wurde ich Dritte.
Ist denn nicht sogar erneut eine Einzelmedaille für Sie möglich?
Das wäre schon eine große Überraschung. Schließlich sind mit Emilia Gorecka (Großbritannien; 3000 m), Jip Vastenburg (Niederlande; 5000 m) und Oona Kettunen (Finnland; 3000 m Hindernis) gleich drei U20-Europameisterinnen von Rieti mit dabei. Sie haben teilweise ein Niveau von 15:30 Minuten über 5000 Meter. So weit bin ich noch nicht. Falls aber der Boden tief wird, sind natürlich auch Bahnzeiten Schall und Rauch.
Nach ihrem starken Auftritt in Darmstadt müsste doch auch Ihre junge Team-Kameradin Alina Reh eine Kandidatin fürs Podest sein?
Sie hat ein enormes läuferisches Talent, das hat sie in Darmstadt gezeigt und auch schon bei vielen guten Bahnrennen im Sommer.
Das sind doch gute Aussichten für ein starkes Team-Resultat in Belgrad?
Ganz klar. Wir sind in der Breite sehr gut besetzt. Das ist ein Vorteil für uns, da ja vier Läuferinnen in die Wertung kommen. Obwohl die Konkurrenz stark ist, möchte ich gern meine vierte Team-Medaille bei einer Cross-EM gewinnen. Dafür werde ich alles geben.
Sie haben Ihren US-Aufenthalt schon angesprochen. Haben Sie von den hochkarätigen College-Crossrennen profitiert?
Davon gehe ich fest aus. Speziell dass die Rennen in den USA immer über 6000 Meter gehen, in Europa sind es ja meistens nur 4000 Meter. Außerdem war es eine ganz neue Erfahrung, in einer großen Gruppe zu trainieren. Auch das Training unterscheidet sich. Beispielsweise sind die harten Tempoeinheiten intensiver, dafür die Dauerläufe ruhiger und länger. So kam ich regelmäßig über 120 Kilometer in der Woche.
Fliegen Sie denn nach der Cross-EM wieder zurück in die USA?
Nicht direkt. Ich werde ins Skitrainingslager nach Balderschwang fahren, mit meiner Familie Weihnachten feiern und dann Anfang Januar mit dem Hinderniskader ins Trainingslager nach Portugal fliegen. Aber danach geht es wieder in die USA. Wenn ich es bis zu den NCAA-Meisterschaften schaffe, werde ich maximal bis zum 15. Juni in den USA bleiben und dann endgültig zurückkommen. Zu den Deutschen Meisterschaften bin ich also wieder im Land.
Ist 2014 für Sie denn ein Übergangsjahr, schließlich steht für die U23-Klasse im kommenden Jahr keine internationale Meisterschaft auf dem Programm?
Das stimmt natürlich. Aber als Übergangsjahr würde ich es trotzdem nicht bezeichnen. Auch ohne internationale Meisterschaft im Nachwuchsbereich gibt es Ziele. Besonders über 3000 Meter Hindernis möchte ich mich weiter steigern. Eine Zeit unter 9:55 Minuten sollte in der kommenden Saison möglich sein.
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