Platz eins war bei der Leichtathletik-DM in Nürnberg außer Reichweite. Das war Hindernisläuferin Maya Rehberg vor dem Start am So nntagnachmittag klar. Zu stark hatte sich Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) zuletzt präsentiert. Vor zwölf Tagen in Monacolief die 22-Jährige 9:20,15 Minuten und damit in einer anderen Liga als die DM-Konkurrenz. Folgerichtig ging der DM-Titel im Grundig-Stadion an die Frankfurterin. Nach einem 3.000-Meter-Solo steigerte sie den 13 Jahre alten Meisterschaftsrekord von Melanie Schulz gleich um 6,01 Sekunden auf 9:32,20 Minuten. „Ich war noch nie im Freien Deutsche Meisterin. Das macht den Moment umso schöner“, sagte Krause.
Hinter der Frankfurterin machte ein Quartett die weiteren Medaillen unter sich aus: Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) machte das Tempo, Sanaa Koubaa (TSV Bayer 04 Leverkusen), Cornelia Griesche (DJK Ingolstadt) und Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) folgten ihr. Doch Rehberg hielt die Pace hoch, zog einen langen Spurt und holte wie 2013 DM-Silber. Mit 9:54,72 Minuten steigerte die Kielerin ihren Hausrekord um eine runde Sekunde. „Das war das Maximum, was ich erreichen konnte. Und die Silbermedaille ist deutlich mehr wert als die aus dem Jahr 2013, weil die Konkurrenz heute viel stärker war“, sagte Rehberg.
Falls sie in diesem Jahr noch ein Hindernisrennen bestreitet, will sie noch einmal versuchen, Richtung 9:50 Minuten zu laufen: „Ich habe auf den letzten beiden Runden gemerkt, dass noch Kraft da ist. Diese Form sollte ich noch nutzen. Mal sehen, auf welcher Strecke ich noch ein gutes Rennen finde.“ Am kommenden Wochenende steht für Maya Rehberg aber zunächst ein „Team-Einsatz“ auf dem Programm. Mit der Vereinsstaffel ist sie über 3×800 Meter bei den Deutschen Meisterschaften in Jena am Start. Bronze sicherte sich in Nürnberg Sanaa Koubaa in 9:57,01 Minuten. Dahinter folgten Jana Sussmann (10:01,80 min) und Cornelia Griesche (10:02,66 min).
200 Meter: Bestzeit und Platz fünf für Malkus > Zwei Tage nach ihrem DM-Triumph im Weitsprung hat sich Lena Malkus (SC Preußen Münster) am Abschlusstag der Leichtathletik-DM noch einmal in Top-Form präsentiert. Über 200 Meter stürmte sie am Sonntagnachmittag im Grundig-Stadion in 23,75 Sekunden auf Platz fünf und ärgerte damit sogar die eine oder andere Sprint-Spezialistin. Im Vorlauf war sie sogar noch eine Zehntel schneller unterwegs – 23,65 Sekunden bedeuteten eine neue Bestzeit.
„Ich bin richtig zufrieden. Mit der Zeit und dem Platz“, freute sich die 21-Jährige. Speziell die gute Finalplatzierung war nicht selbstverständlich. „Ich war nach dem Vorlauf richtig kaputt und habe gar nicht mehr mit einem so guten Lauf gerechnet“, sagte Malkus. Die beiden Rennen waren der klare Beweis: Die Deutsche Weitsprungmeisterin ist bereit und fit für den WM-Start in vier Wochen in Peking. Das endgültige WM-Team wird durch den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) am Mittwoch bekannt gegeben. Als Deutsche Meisterin ist Lena Malkus natürlich sicher dabei und wird nach 2013 in Moskau im Olympiastadion von Peking ihre zweite WM bestreiten.
Ebenfalls in Peking dabei ist die Deutsche 200-Meter-Meisterin Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge). Die dreifache U23-Europameisterin setzte sich in Nürnberg in 22,95 Sekunden vor Anna-Lena Freese (FTSV Jahn Brinkum; 23,08 sec) durch. Rang drei sicherte sich Hürdensprinterin Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig; 23,35 sec) vor der zeitgleichen Paderbornerin Inna Weit. Und schon dahinter folgte die sprintende Weitspringerin Lena Malkus.
Gläzende Trackteam-Bilanz > Damit schloss das Trackteam Burg-Wächter die 115. Deutschen Meisterschaften mit einer glänzenden Bilanz ab. Lena Malkus (Weitsprung) und Alina Reh (5.000 m) mit deutschem U20-Rekord holten in Nürnberg zwei Titel, Maya Rehberg (3.000 m Hindernis) steuerte Silber hinzu. Dazu gab’s noch Platz fünf und Bestzeit für Lena Malkus über 200 Meter. Diese starken Leistungen wurden übrigens von Gina Lückenkemper (LAZ Soest) als Zuschauerin in Nürnberg aufmerksam verfolgt. Die Trackteam-Sprinterin könnte ebenfalls zum WM-Team für Peking zählen. Die 18-Jährige hat mit 11,25 Sekunden die WM-Norm über 100 Meter erfüllt. Da nach dem Saison-Aus von Tatjana Pinto mit Verena Sailer und Rebekka Haase nur noch zwei weitere deutsche Sprinterinnen unter der Peking-Vorgabe geblieben sind, ist ein WM-Start möglich. Endgültige Gewissheit bringt aber erst die Nominierung am Mittwoch.
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