
Von Maya Rehberg
Es ist Ende März. Die ersten Rennen des Jahres 2017 sind Geschichte, die ersten Ausrufezeichen wurden gesetzt. Dieses Mal allerdings nicht von mir. Es ist Ende März: Für die Mittel- und Langestreckler unter uns die perfekte Zeit für ein ordentliches Höhentrainingslager. Und – ich nehme es vorweg – endlich bin auch ich wieder bereit! Nachdem sich der Anschluss an die Hamburger Trainingsgruppe im vergangenen Jahr voll ausgezahlt hat, entschlossen mein Trainer Andreas Fuchs und ich uns dazu, auch dieses Jahr mit den Mädels von Beate Conrad drei Wochen lang in der Höhe von Dullstroom (Südafrika) zu trainieren.
Stabikönigin trifft Tempomaschine
Und ich hätte es kaum besser treffen können. Während ich nach der Olympia-Saison 2016 in den vergangenen Monaten keinen sonderlich großen Ehrgeiz in Hinblick auf die kommende Sommersaison entwickeln konnte, hat er mich hier oben wieder gepackt. Wir wohnen mit acht Mädels in einem Haus. Von der 800-Meter-Spezialistin bis zu Hindernisläuferin, von der Landesmeisterin über die EM- und WM-Teilnehmerinnen bis hin zur Schweizer Rekordhalterin Fabienne Schlumpf ist alles dabei. Vom Dauerlaufass über die Stabikönigin hin zur Tempomaschine. Die Spannen sind groß, und genau das macht den Reiz unserer kleinen aber feinen Gruppe aus.
Training auf mehr als 2000 Metern
Dadurch läuft das Training in der dünnen Luft auf mehr als 2000 Metern Höhe wie von selbst. Kein Schritt muss allein getan werden. Bei den Dauerläufen wird manches mal in Erinnerungen geschwälgt, anderes mal von Zielen geträumt, ob individuelle oder gemeinsame. Bei Tempoläufen wird sich der Wind genommen, die Tempoarbeit geteilt, aber auch der Ehrgeiz geweckt. Und am Abend hängen alle gemeinsam totmüde auf ihren Stühlen, mit noch einem letzten Tagesziel: Vor 21:00 Uhr geht hier keiner ins Bett…
Der erste Schritt ist getan, der Kopf will wieder. Ich bin sehr gespannt, ob der Weckruf rechtzeitig kam, ob ich dieses Jahr schon wieder Ausrufezeichen setzen kann. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Wettkampfvorbereitung mit der Kieler Truppe, und werde am 5. April meine Koffer bis zum Rand mit Sonne füllen, wenn es wieder Richtung Heimat geht. Mal schauen, wie schnell ich im ersten Rennen der Saison am 1. Mai in Kaltenkirchen über 10 Kilometer laufen kann.
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