Die Norm-Hürde auf dem Weg zur U23-EM in Tallinn hat Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) gleich im ersten Anlauf locker gemeistert. Am Montag blieb die Hindernisläuferin beim traditionellen Pfingstsportfest in Rehlingen mit 10:02,01 Minuten deutlich unter der Vorgabe für den Start in Estland. „Das hat gepasst! Die Norm gleich im ersten Rennen, nun kann es weitergehen“, freute sich die 21-Jährige über den gelungenen Saisonauftakt.
Bei der 51. Auflage des Traditionsmeetings musste Rehberg über 3000 Meter Hindernis nur einem Duo den Vortritt lassen. Das stärkste Finish hatte Ann Ndungu. Die Kenianerin setzte sich in 9:52,62 Minuten vor der Brasilianerin Juliana dos Santos (9:55,92 min) durch. Dahinter folgte die Kielerin mit der viertbesten Zeit ihrer Karriere. Doch viel wichtiger als die Platzierung war die Erfüllung der Tallinn-Norm. Sind keine drei anderen deutschen U23-Läuferinnen in den kommenden Wochen schneller, wird Maya Rehberg Mitte Juli im sechsten Jahr in Folge das Nationaltrikot überstreifen.
Training statt Dessau-Start > Für Patrick Zwicker (LC Rehlingen) kam der Saisoneinstieg ein wenig zu früh. Bei seinem Heimspiel im Bungertstadion ging der 20-Jährige am Montag beim 51. Pfingstsportfest rund 150 Meter vor dem Ziel des 800-Meter-Finals aus dem Rennen. „Mir fehlt einfach noch die Wettkampfhärte, und ich bin nicht in der Lage, die Frequenz zum Ende zu erhöhen. Insgesamt bin ich vom Optimum noch ein ganzes Stück entfernt“, musste sich Patrick Zwicker eingestehen. Der Sieg ging nach Kenia. Melly Kiplagat setzte sich 1:46,68 Minuten vor seinem Landsmann Evans Kipkorir (1:47,24 min) durch. Als bester Deutscher wurde der Berliner Dennis Krüger Vierter (1:48,00 min).
Der (noch) bestehende Trainingsrückstand des amtierenden U20-Europameisters Patrick Zwicker kommt aber nicht von ungefähr. Der Student hatte sich zu Beginn der Hallensaison bei einem Sturz eine schwere Knöchelverletzung samt Bänderrissen zugezogen. Darum fiel die Saisonvorbereitung deutlich kürzer aus als gedacht. Als Konsequenz aus dem Ausstieg in Rehlingen haben der Mittelstreckler und sein Trainer Adi Zaar beschlossen, auf einen Start beim Meeting am Freitag in Dessau zu verzichten. „Ich nehme mir nun Zeit, weiter an der Form zu arbeiten“, sagte Zwicker.
Malkus sammelt Erfahrung > Ihren ersten großen internationalen Meeting-Start hat Lena Malkus (SC Preußen Münster) unter der Rubrik „Erfahrung sammeln“ abgehakt. Bei den „Fanny Blankers Koen-Games“ in Hengelo musste sich die Weitspringerin am Sonntag mit 6,08 Metern und Rang acht begnügen. „Ich hatte zu Beginn mal wieder extrem mit dem Anlauf zu kämpfen. Aber das soll keine Ausrede sein. Meine beiden gültigen Sprünge waren technisch auch wirklich schlecht“, sagte die Studentin.
Alle Springerinnen hatten in Hengelo mit den wechselnden Winden zu kämpfen. Zwischen zwei Meter Gegenwind und drei Metern Rückenwind wurden im Wettkampf gemessen. Das hatte natürlich einen großen Einfluss auf die Anlaufgestaltung. Am besten kam damit Sosthene Moguenara zurecht. Die Hallen-EM-Zweite vom TV Wattenscheid setzte sich mit 6,77 Metern durch. Dahinter folgten die Schwedin Erica Jarder (6,69 m) und Aiga Grabuste (Lettland; 6,56 m).
Für Lena Malkus – die mit Abstand jüngste Weitspringerin in Hengelo – geht die Saison am kommenden Samstag weiter. Dann startet die U23-Europameisterin bei der Kurpfalz-Gala in Weinheim. Dort flog die Münsteranerin vergangenes Jahr 6,88 Meter weit und an die Spitze der Weltjahresbestenliste. Dass die Form für große Weiten auch 2015 da ist, hatte Lena Malkus vor einer Woche beim Saisoneinstand bewiesen. Nach 6,48 Metern bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften ließ sie über 200 Meter exzellente 23,75 Sekunden folgen. Die Basis für deutlich weitere Flüge als in Hengelo ist also gelegt.
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