Hinter Maya Rehberg (SC Rönnau 74) liegt ein sportliches Traumjahr 2012. Zunächst lief sie bei der U20-WM vergangenen Juli über 3.000 Meter Hindernis auf Platz sechs. Danach folgten zwei Titel bei den Deutschen Jugendmeisterschaften samt deutschem U20-Rekord und zum Jahresende zwei Medaillen bei der Cross-EM. Am Wochenende nimmt die 18-Jährige erneut Edelmetall ins Visier. Bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Halle/Saale startet die Schülerin über 1.500 Meter (Finale Sonntag, 12:15 Uhr). Im Interview spricht Maya Rehberg über ihre Aussichten auf der „Sprintdistanz“, das Training bei Mutter Carmen und die Faszination Crosslauf.
Maya Rehberg, Sie sind bisher nur einmal in dieser Hallensaison gestartet. Warum?
Wir legen den Schwerpunkt auf die Bahnsaison, als Vorbereitung dazu dienen die Crossrennen. Viele Hallenrennen waren daher nie geplant. Hinzu kamen Probleme mit dem Knie. Um kein Risiko einzugehen, wollten wir es nicht zu großen Belastungen aussetzen.
Wie steht es denn um Ihre Form nach der leichten Verletzung?
Ich habe wieder gut ins Training gefunden und bin beschwerdefrei.
Ihre größten Erfolge haben Sie bisher über 3.000 Meter und 3.000 Meter Hindernis erzielt. Bei der Hallen-DM am Wochenende werden bei den Frauen die 1.500 Meter als längste Strecke ausgetragen. Ist das ein Nachteil für Sie?
Gerade auf den 1.500 Metern spielt die Schnelligkeit eine wichtige Rolle, da Meisterschaftsrennen ja meist sehr taktisch gelaufen werden. Ich bin nicht die Spurtstärkste, aber ich freue mich trotzdem auf das Rennen.
Welche Chancen rechnen Sie sich denn über die „Sprintdistanz“ aus?
Es sind viele starke Mädels am Start, es wird ein spannendes Rennen. Da bei uns in Schleswig-Holstein zuletzt sehr viel Schnee lag und wir in der Nähe keine Halle fürs Training haben, ist es aber schwer zu sagen, wie schnell ich momentan laufen kann. Ich werde mein Bestes geben.
Ihre 1.500-Meter-Bestzeit steht bei 4:20,55 Minuten. Damit sind Sie sechs Sekunden schneller als die aktuelle deutsche Nummer eins Maria Dietz. So dürfte doch sogar eine Medaille in Reichweite sein?
Dem Papier zufolge schon. Die Zeit stammt allerdings aus dem Sommer, in der Halle bin ich zuletzt 2011 die 1.500 Meter gelaufen. Auch darf man nicht vergessen, dass Caterina Granz 2012 starke 4:21,05 Minuten gelaufen ist. Doch wenn ich in der Lage bin, meine Trainingsleistungen aus dem Wald auf der Bahn umzusetzen, sollte eine Medaille schon das Ziel sein.
Sie werden von Ihrer Mutter Carmen trainiert. Gibt es da manchmal Stress im Alltag?
Nicht mehr oder weniger als in anderen Mutter-Tochter-Beziehungen. Wir verstehen uns gut, sowohl im Training als auch außerhalb. Ansonsten wäre das Eltern-Trainer-Modell auch gar nicht umsetzbar.
Nach der Hallensaison geht es gleich in die Cross-Saison. Sie haben bei Cross-Europameisterschaften schon vier Medaillen gewonnen. Was fasziniert Sie am Laufen im Gelände?
Das Laufen im Gelände ist eine tolle Abwechslung zur Bahnsaison. Die Rennen haben sowohl psychisch als auch physisch immer einen anderen Anspruch, keine Strecke ist wie die andere.
Wagen wir auch schon einen Blick in den Sommer. Wie sehen Ihre Ziele aus?
Mit der U20-EM im Juli in Rieti steht der Saisonhöhepunkt fest. Dafür will ich mich qualifizieren. Allerdings muss ich mich noch zwischen den 3.000 Metern mit oder ohne Hindernisse entscheiden, da die Rennen am selben Tag stattfinden.
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