Mit Hallen-Hausrekorden zu Gold

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Mitte Januar werden traditionell die ersten Leichtathletik-Titel bei den Hallen-Landesmeisterschaften vergeben. Mittendrin war vergangenes Wochenende auch ein Duo des Trackteam Burg-Wächter, das gleich sechs Goldmedaillen mit nach Hause nahm. Zwei andere große Talente werden in dieser Hallensaison hingegen nicht mehr in Erscheinung treten.

Desiree Singh hat wieder Höhenluft geschnuppert: Die Stabhochspringerin der LG Lippe-Süd überflog bei den westfälischen Hallenmeisterschaften am Samstag in Dortmund im dritten Anlauf 4,30 Meter. Damit stellte die 20-Jährige ihre gerade erst wenige Wochen alte Hallenbestmarke ein. „Ich bin super zufrieden, da ich nach einer Magen-Darm-Erkrankung nur zwei Trainingssprünge in der letzten Woche gemacht habe“, freute sich die U18-Weltmeisterin von 2011.

4,40 Meter sollen folgen

Erst bei 4,40 Metern schwanden die Kräfte, eine echte Attacke auf die neue Bestmarke wagte sie in der Helmut-Körnig-Halle nicht mehr. „Ich bin aber zuversichtlich, dass diese Höhe bei den kommenden Wettkämpfen noch drin ist“, sagte Singh. Die nächste Chance hat sie in zwei Wochen bei den Westdeutschen Hallenmeisterschaften an selber Stelle.

Dann wird Desiree Singh auch auf deutlich stärkere Konkurrenz treffen als bei den Westfalen-Meisterschaften. Als die Detmolderin am Samstag bei 4,00 Metern in den Wettbewerb einstieg – und diese Höhe genauso wie 4,10 und 4,20 Meter im ersten Anlauf nahm –, war nur noch Vereinskameradin Tina Rother dabei, die mit 3,90 Metern Silber gewann. Der Bronzerang ging an Merit Biekötter (DJK Arminia Ibbenbüren; 3,40 m).

Fünf Titel für Leffler

Wie es für Mehrkämpfer typisch ist, absolvierte Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) am Wochenende ein Mammut-Programm. Auf gleich sechs Starts kam die Studentin bei den rheinland-pfälzischen Hallenmeisterschaften in Ludwigshafen. Bei fünf davon holte sie den Titel! Ihre gute Form unterstrich die 18-Jährige besonders am Sonntag bei den U20-Meisterschaften in den Sprint-Disziplinen. Schon im 60-Meter-Vorlauf stellte sie mit 7,69 Sekunden ihre Bestleistung ein. Im Finale setzte sie dann noch einen drauf und stürmte in 7,60 Sekunden zum Titel. „Mit dieser Zeit bin ich natürlich mehr als zufrieden“, sagte Leffler zum Auftakt ihres „goldenen“ Sonntags.

Den kräftezehrenden Wettkampftag beendete die Koblenzerin mit einer schnellen Hallenrunde. In 24,54 Sekunden lag sie mehr als eine Sekunde vor der 200-Meter-Konkurrenz. „Das war zum Abschluss noch eine gute Zeit, mit der ich nicht gerechnet hätte. Ich habe in der Halle immer etwas Respekt vor den engen Kurven“, sagte Leffler, deren Freiluftbestzeit bei 23,90 Sekunden steht.

Bestleistung mit der Kugel und über 60 Meter

Zwischen den beiden Sprint-Finals war die 18-Jährige in zwei technischen Disziplinen nicht zu schlagen. Zunächst stieß sie die Vier-Kilo-Kugel auf 12,57 Meter und setzte sich mit 1,24 Metern Vorsprung vor ihrer Vereinskameradin Vanessa Hochreuther durch. Den Weitsprung gewann Leffler mit 6,12 Metern. „Da ich die Sprünge nicht optimal getroffen habe, bin ich mit der Weite umso zufriedener.“ Glücklich war sie auch mit dem Kugelstoß-Ergebnis – schließlich hat sie in der Halle noch nie weiter gestoßen.

Am Samstag war Leffler in Ludwigshafen bei den Frauen gestartet. Über 60 Meter Hürden war die Siebenkämpferin in 8,97 Sekunden vorn und sicherte sich den Rheinland-Pfalz-Titel. „Da habe ich leider komplett den Start verschlafen“, ordnete sie die Zeit ein. Im Kugelstoß landete die Koblenzerin mit 11,48 Metern auf Platz sieben. Mit Weite, Platzierung und Technik war sie allerdings nicht zufrieden. Besser klappte es bei Christin Hussong (LAZ Zweibrücken). Die EM-Siebte im Speerwurf setzte sich mit 14,44 Metern durch.

Hallensaison ohne Lückenkemper und Wendrich

Für zwei Top-Talente ist die Leichtathletik-Hallensaison vorbei, bevor sie begonnen hat. Gina Lückenkemper (LAZ Soest) zog sich vergangenes Wochenende in Paderborn eine Muskelverletzung zu. Die Kernspintomografie in dieser Woche ergab, dass der Oberschenkelbeuger auf einer Länge von zwölf Zentimetern einen Zentimeter tief eingerissen ist. „Damit ist die Hallensaison für mich beendet. Nun setze ich ganz auf den Sommer“, lässt sich die 18-jährige Soesterin nicht entmutigen. Ihre gute Form hatte sie mit 7,50 Sekunden über 60 Meter in Paderborn unter Beweis gestellt.

Lückenkempers alter/neuer Vereinskamerad Falk Wendrich verzichtet bewusst auf eine Hallensaison. Der Hochsprung-Youngster konzentriert sich auf den Sommer und möchte in den kommenden Wochen voll durchtrainieren. „So kann ich ohne Rücksicht auf Pausen vor den Wettkämpfen technische und konditionelle Ziele verfolgen“, sagte der Deutsche Jugendmeister. Wie Wendrichs konsequenter Sommeraufbau gefruchtet hat, wird man dann im Mai zum Auftakt der Sommersaison begutachten können.

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