Europas Leichtathletik-Talente mussten am Freitag bei der U23-EM eine Geduldsprobe überstehen. Heftige Regenfälle in Espoo (Finnland) sorgten für eine lange Unterbrechung der Wettkämpfe, einzelne Disziplinen mussten sogar auf den kommenden Tag verlegt werden. So mussten auch die Weitspringer lange warten, bis sie gegen 21:15 Uhr Ortszeit – bei noch heller finnischer Nacht – das Finale beginnen konnten.
Für Oliver Koletzko (VfB Stuttgart) war dieses leider wenige Minuten später schon wieder vorbei. Der Deutsche U23-Meister brach den ersten Versuch direkt nach dem Absprung ab und stürzte mit dem Oberkörper voran in die Grube. „Mir ist es in den Oberschenkel gefahren. Da war mir sofort klar, dass der Wettkampf für mich vorbei ist“, sagte Oliver Koletzko nach dem früh beendeten Saisonhöhepunkt. Anstatt auf Weitenjagd zu gehen, musste er leicht humpelnd die Anlage verlassen.
Die großen Weiten kommen spät
Zu diesem Zeitpunkt waren die Laufbahn und das Sprungbrett noch komplett nass. Bei diesen Bedingungen hatten auch andere Starter Probleme. So kam Acht-Meter-Springer Erwan Konate (Frankreich) lediglich auf 6,83 Meter. Damit belegte der U20-Weltmeister Platz elf. Da der erste Versuch von Oliver Koletzko ungültig war, ging sein Resultat nicht in die Wertung ein. In der Qualifikation am Donnerstagnachmittag hatte der Stuttgarter bei massivem Gegenwind mit 7,26 Metern Platz zehn belegt.
Je länger das Finale dauerte und je trockener die Bahn wurde, desto besser kamen die Weitspringer in Fahrt. Den weitesten Sprung erwischte Henrik Flatnes. Der Norweger steigerte seine persönliche Bestleistung auf 7,96 Meter und setzte sich mit dieser Weite klar durch. Dahinter folgten der Deutsche Meister Simon Batz (MTG Mannheim) mit 7,72 Metern und der Ungar Matyas Nemeth mit 7,71 Metern – und damit exakt der Saisonbestleistung von Oliver Koletzko – in Espoo auf den weiteren Medaillenplätzen.
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