Neuzugang Malkus brilliert, Holzdeppe stark

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Trackteam-Neuzugang Lena Malkus sorgte für das Highlight beim 12. Garbsener Springermeeting. Die Weitspringerin von der LG Ratio Münster flog in Niedersachsen 6,52 Meter weit. Damit überbot die erst 17-Jährige nicht nur die Norm für die U20-EM im Juli in Tallinn (Estland) um 32 Zentimeter, sondern flog auch weiter als Frauensiegerin Xenia Atschkinadze (LG Eintracht Frankfurt; 6,44 m). Letztmals sprang vor fünf Jahren eine deutsche Jugendliche weiter als Malkus. 2006 wurden in Wesel für Annika Leipold 6,55 Meter gemessen.

„Im Trainingslager auf Mallorca habe ich schon eine gute Sprintzeit über 150 Meter hingelegt. Dass es aber gleich beim ersten Weitsprung-Wettkampf so weit geht, hätte ich nicht erwartet“, sagte die Schülerin nach der Steigerung ihrer Bestleistung um acht Zentimeter. Wie gut Lena Malkus in Schuss ist, bewies auch ihr zweitbester Sprung auf 6,44 Meter. Die Münsteranerin zählt seit diesem Monat zum Trackteam Burg-Wächter, das momentan aus zehn Sportlerinnen und Sportlern im Alter zwischen 16 und 27 Jahren besteht.

Den besten Saisoneinstieg seiner Karriere hat Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) hingelegt. Beim Läufer- und Springermeeting in Rechberghausen meisterte der U23-Europameister 5,62 Meter. Das bedeutete in der Endabrechnung Platz zwei hinter dem Münchner 5,90-Meter-Springer Malte Mohr (LG Stadtwerke München; 5,72 m). Exakt diese Höhe wäre der Pfälzer in Rechberghausen auch gern gesprungen. Schließlich ist die Marke gleichbedeutend mit der Norm für die Weltmeisterschaften in Daegu (Südkorea; 27. August bis 4. September). „Unzufrieden bin ich trotzdem nicht. Denn der Wettkampf hat gezeigt, dass die Form stimmt“, sagte Holzdeppe, der Fabian Schulze (LG Stadtwerke München; 5,52 m) und Lokalmatador Alexander Straub (LG Filstal; 5,32 m) auf die Plätze drei und vier verwies. Außerdem bewies der Start, dass der 21-Jährige seine leichten Verletzungsprobleme überwunden hat. Eine Oberschenkel-Blessur hatte Holzdeppe zur Absage des Diamond League-Auftakts in Doha am 6. Mai gezwungen.

Ein gar nicht „krummes“ Ding lieferte Niklas Zender beim 21. Läufermeeting über die „krummen Strecken“ in Pliezhausen ab. Nach seinem sechsmonatigen Aufenthalt in Großbritannien verpasste der Frankfurter seine 300-Meter-Bestzeit von 33,42 Sekunden nur um sechs Hundertstel. Das ist umso erstaunlicher, da der 20-Jährige im Training keine langen Tempoläufe bestreiten kann. „Ich wurde im Winter von einer Hepatitis-Infektion ausgebremst“, sagte der junge Viertelmeiler. Trotzdem glaub er nach dem Saisonauftakt fest daran, in diesem Sommer seine zwei Jahre alte 400-Meter-Bestzeit von 46,18 Sekunden steigern zu können.

Die 33,48 Sekunden reichten in der Endabrechnung in Pliezhausen zu Platz fünf. Nach mehreren Zeitläufen hatte Solomon Jarrin (Trinidad & Tobago) mit 33,20 Sekunden die Nase vorn. Dahinter folgten im engen Abstand David Gollnow (TSV Erding; 33,37 sec), Simon Kirch (Schlau.com Saar 05 Saarbrücken; 33,42 sec) und Zenders Frankfurter Trainingskamerad Benjamin Jonas (33,47 sec). Zum „Einrollen“ trat Zender auch über 150 Meter an. Dort bedeuteten 16,15 Sekunden Platz sechs. Der Sieg ging mit 15,96 Sekunden an David Gollnow.

Gleich einen Doppelsieg feierten Lilli Schnitzerling und Desiree Singh beim 5. Carlo-Schaper-Gedächtnissportfest in Soest. Die jungen Stabhochspringerinnen der LG Lippe Süd dominierten ihre Altersklassen und ließen der Konkurrenz keine Chance. Wie schon beim Saisonauftakt vor zwei Wochen überquerte Lilli Schnitzerling als A-Jugend-Siegerin 4,12 Meter. Damit stellte sie ihre Bestleistung ein. „Es ist schön, auf diesem konstanten Niveau zu springen. Wenn das Wetter mitgespielt hätte, wäre sogar noch mehr drin gewesen“, sagte die 17-Jährige. Das Springen in Soest musste gleich zweimal wegen Wolkenbrüchen unterbrochen werden.

Der Sieg in der B-Jugend ging an Desiree Singh. Die Dritte der Jugend-DM in der Halle steigerte ihre Saisonbestleistung um 20 Zentimeter auf 4,02 Meter. Damit übertraf die 16-Jährige erneut die Norm für die U18-WM in Lille. Allerdings hat die Schülerin ihr Potenzial noch lange nicht gezeigt. „Ich bin 2010 schon 4,20 Meter gesprungen. Diese Höhe will ich möglichst schnell wieder anbieten und wenn möglich noch einige Zentimeter draufpacken“, sagte Singh.

Das Carlo-Schaper-Gedächtnissportfest erinnert an den ehemaligen Schalker 400-Meter-Läufer, der am 31. Juli 2006 im Alter von nur 21 Jahren nach einem leichten Training an der heimtückischen Herzerkrankung ARVD verstarb. Mit einer 400-Meter-Bestzeit von 47,47 Sekunden gehörte Carlo Schaper zur deutschen 4×400-Meter-Staffel, die bei der U23-EM 2005 in Erfurt den fünften Platz belegte. Seine sportliche Liebe gehörte aber dem Stabhochsprung. Auch wenn seine Trainer sein großes Talent im Langsprint und auch über 800 Meter betonten, wollte er sich in der Zukunft auf diese Disziplin konzentrieren und seine Bestleistung von 5,00 Metern weiter steigern. Sein plötzlicher Tod machte diese Pläne zunichte.

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