Niklas Zender: Über Lougborough nach Frankfurt

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Niklas Zenders Urlaub begann 2010 viel zu früh. Schon nach dem 400-Meter-Vorlauf der Deutschen Meisterschaften in Braunschweig am 17. Juli war die Saison im wahrsten Sinne des Wortes gelaufen. Mit mageren 47,71 Sekunden verabschiedete sich der 20-Jährige von der Laufbahn. Der Grund für das schlechte Abschneiden lag einige Monate zurück. Im Wintertraining hatte sich Zender an einer Kniesehne verletzt und konnte nicht regelmäßig und konsequent trainieren. „So wurde meine Saison relativ überschaubar“, blickt er zurück.

Trotz dieser massiven Probleme und des erfolgreichen Abiturs im Frühjahr qualifizierte sich der Langsprinter der LG Ovag Friedberg-Fauerbach mit 46,55 Sekunden für die Team-Europameisterschaften. In Bergen (Norwegen) lief er mit der deutschen 4×400-Meter-Staffel 3:04,96 Minuten. Das reichte trotz Rang eins im B-Lauf in der Endabrechnung nur zu Platz sechs. Das DLV-Quartett musste nämlich im schwächeren Rennen starten, da die deutsche Mannschaft eine Stunde vor dem Startschuss nur zur schlechteren Hälfte der zwölf Mannschaften zählte.

„Bergen war eine tolle Sache. Schließlich war die Team-EM mein erster Start im Nationaltrikot bei den Erwachsenen“, sagt Zender. Auch mit einem zweiten Ergebnis ist der Youngster sehr zufrieden. Denn ohne spezielle Vorbereitung steigerte der Friedberger seine 100-Meter-Bestzeit um eine Hundertstel auf 10,83 Sekunden. Diese guten Resultate sollen sich 2011 wieder regelmäßiger einstellen. Deshalb schließt sich Zender der Gruppe von Volker Beck bei der LG Eintracht Frankfurt an. Der Bundestrainer für 400 Meter Hürden hat am Main eine schnelle Truppe beisammen. Niklas Zender wird aber erst wieder im Sommer auf Bestzeitjagd gehen. Seit September besucht er für ein halbes Jahr an der britischen Universität in Lougborough, wo auch schon der Doppel-Olympiasieger und vielfache Weltrekordler Sebastian Coe trainierte, verschiedene Sprachkurse.

Dort trainiert er unter anderem mit dem britischen 400-Meter-Star Martyn Rooney (Bestzeit; 44,60 sec) bei Nick Dakin. „Es ist schon außergewöhnlich, wie viele Spitzenathleten hier sind. Ich kann hier viel für meine Zukunft lernen“, berichtet der Viertelmeiler aus Lougborough. In den kommenden Monaten plant Zender, der seine Knieverletzung überwunden hat, ein langfristiges Aufbautraining. Auf der Viertelmeile wird der 20-Jährige im Winter deshalb nicht zu sehen sein. Lediglich einzelne Starts über 800 Meter sind angedacht. Denn schließlich soll der Sommerurlaub 2011 wieder deutlich Richtung Herbst verschoben werden.

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