Hunderte europäische Leichtathletik-Talente treffen sich von Mittwoch bis Sonntag im finnischen Espoo, um bei den U23-Europameisterschaften ihre Besten zu ermitteln. Im Weitsprung ist Oliver Koletzko (VfB Stuttgart) mit dabei. Für ihn und den zweiten deutschen Starter Simon Batz (MTG Mannheim), der am Sonntag in Kassel Deutscher Meister wurde, steht am Donnerstag die Qualifikation und am Freitag das Finale auf dem Programm. Im Interview spricht der amtierende U20-Europameister Oliver Koletzko über seine Ziele für Espoo, seine Form nach einer langwierigen Fußverletzung im Winter und die prestigeträchtige Acht-Meter-Marke.
Oliver Koletzko, am Donnerstag steht die Qualifikation bei der U23-EM in Espoo (Finnland) auf dem Programm. Das Finale folgt einen Tag später. Aufgrund der zeitlichen Nähe haben Sie auch auf den Start bei der DM am Sonntag in Kassel verzichtet. Haben Sie die Wettkämpfe trotzdem verfolgt und hat es Sie gereizt, dabei zu sein?
Ich war sogar in Kassel vor Ort und habe die Deutschen Meisterschaften live verfolgt. Wenn man dann seine eigene Disziplin sieht, will man natürlich auch springen. Das tut schon weh, ich wäre bei der tollen Stimmung in Kassel mit fast 15.000 Zuschauern im Stadion gern gesprungen. Aber der Fokus liegt auf der U23-EM.
Wie würden Sie so kurz vor dem Saisonhöhepunkt Ihre Form einschätzen?
Die ist super, körperlich passt wieder alles. Da mir durch die Fußverletzung im Winter aber einige Einheiten fehlen, ist die Routine noch nicht wieder ganz da. Das braucht noch einige Wettkämpfe. Dennoch haben wir es im Training schon wieder geschafft, die technischen Probleme zu beheben. Das muss ich nun nur noch im Wettkampf umsetzen. Das zählt.
Sie rangieren mit 7,71 Meter auf Platz zwölf der Meldeliste für die U23-EM, wobei die Springer dicht beisammen liegen. Wie lauten Ihre Ziele für Espoo?
In erster Linie möchte ich verletzungsfrei bleiben und die Qualifikation fürs Finale schaffen. Je nach Tagesform der Konkurrenz und meiner Technik kann man dann über eine ordentliche Platzierung nachdenken. Ich bin gespannt, wie sich der Wettkampf entwickelt.
Oliver Koletzko: „Diese Meisterschaften sind ein wichtiger Schritt“
Sie sind noch amtierender U20-Europameister. Welche Bedeutung haben diese internationalen Nachwuchsmeisterschaften für Sie für den Verlauf der Karriere?
Für mich sind diese Meisterschaften ein wichtiger Schritt. Man lernt dort und bekommt Routine für die Zukunft. Schließlich muss man zunächst die Qualifikation überstehen. Da sind solche Meisterschaften essenziell. Richtig wichtig wird’s dann im Erwachsenenbereich. Denn natürlich ist es mein Ziel, auch dort bei internationalen Meisterschaften dabei zu sein.
Nach der U23-EM ist die Saison noch nicht vorbei. Welche Wettkämpfe stehen für Sie noch 2023 an?
Das kann ich noch nicht sagen. Aber ich will definitiv noch springen. Schließlich möchte ich das wieder erarbeite Niveau auch im Wettkampf zeigen. Aber wie schon gesagt: Der wichtigste Wettkampf für mich in diesem Jahr ist die U23-EM.
Bei der U20-EM vor zwei Jahren in Tallinn sind Sie 7,98 Meter weit gesprungen, also ganz dicht ran an die prestigeträchtige Acht-Meter-Marke. Welche Rolle spielt diese Marke für Sie?
Die Acht-Meter-Marke spielt wohl für jeden Weitspringer eine Rolle. Ich setze mich da aber nicht unter Druck. Wenn die Technik sich weiter so entwickelt, wir die Weite irgendwann kommen.
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