Pleiten, Pech und Pannen

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„Elf Grad, stürmischer Wind und ungefähr fünf Eimer Regen pro Quadratmeter.“ So beschrieb Robin Schembera das Wetter in Stockholm kurz vor seinem Start bei den dritten Team-Europameisterschaften. Bei diesen Bedingungen war für den 800-Meter-Läufer an eine Top-Zeit nicht zu denken. Doch bei der Team-EM der besten zwölf Nationen Europas ist nicht die Zeit ausschlaggebend, sondern nur der Platz. Doch auch da konnte der Leverkusener nicht wie gewünscht „punkten“. Als Achter in 1:47,79 Minuten sicherte er der deutschen Mannschaft lediglich fünf Zähler. „Ich kann mich nur für die Leistung bei der Mannschaft entschuldigen. Mein Lauf war einfach schlecht“, ordnete der 22-Jährige selbstkritisch das Rennen ein. Nach 36 Einzeldisziplinen und vier Staffeln belegte das DLV-Team mit 331,5 Punkten Rang zwei. Nur die russische Mannschaft (385 Zähler) war dank ihrer überragenden Frauen (sechs Einzelsiege) nicht zu gefährden.

Der 800-Meter-Sieg im Olympiastadion von 1912 ging an Adam Kszczot. Der spurtstarke Pole wurde als Führender der Europabestenliste seiner Favoritenrolle gerecht. In 1:46,50 Minuten setzte sich Kszczot vor dem Franzosen Jeff Lastennet (1:46,70 min) und dem Briten Gareth Warburton (1:46,95 min) durch. In diese Regionen hätte auch Schembera vorlaufen können. Doch ein taktischer Fehler nach 600 Metern machte seine bis dato gute Ausgangsposition zunichte. So wurde der Weg auf der Zielgeraden bei zwölf Startern zu lang und der Leverkusener noch von mehreren Konkurrenten überspurtet.

Auch zwei weitere Trackteam-Athleten erwischten einen miesen Sonntag. Sprinter Till Helmke (LG Ovag Friedberg-Fauerbach) wurde nach seinem Vorlaufsieg im 200-Meter-Finale der Hessen-Meisterschaften in Kassel nach einem Fehlstart disqualifiziert. „Ich habe gezuckt, das war’s dann. Das hätte mir nicht passieren dürfen“, sagte der zweifache HLV-Meister vom Samstag. So sicherte sich Nils Müller (LG Eintracht Frankfurt) in 21,37 Sekunden den Sieg vor Felix Göltl (TuS Kriftel), der die halbe Stadionrunde in 21,63 Sekunden zurücklegte.

Einen „Salto Nullo“ fabrizierte Raphael Holzdeppe beim Meeting in Leverkusen. Der Stabhochspringer vom LAZ Zweibrücken scheiterte dreimal an seiner Anfangshöhe von 5,42 Metern. Bei kühlen Temperaturen und schwierigen Windbedingungen reichte diese Höhe dem Niederländer Wout van Wengerden zum Sieg. Dahinter übersprangen Alexander Straub (LG Filstal) und Kasten Dilla (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) jeweils 5,32 Meter. Trotz „höhenlosen“ Sonntags glaubt Raphael Holzdeppe, schon bald in die Region der WM-Norm (5,72 m) vorstoßen zu können. „Ich habe vergangene Woche in Rehlingen gemerkt, was ich ändern muss. Obwohl ich dort nur 5,42 Meter gesprungen bin, war das Timing endlich wieder besser. Wenn das passt, kann ich auch wieder härtere Stäbe springen, die größere Höhen zulassen“, sagte der U23-Europameister.

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