Die „WM-Verabschiedung“ am Samstag in Mannheim ist für Gina Lückenkemper nach Wunsch gelaufen. Die Sprinterin vom LAZ Soest stürmte in der Endabrechnung der zweiten 100-Meter-Serie mit 11,30 Sekunden auf Platz zwei hinter der Deutschen Meisterin Verena Sailer (MTG Mannheim), die in einem anderen Zeitlauf 11,24 Sekunden anbot. Bei der ersten 100-Meter-Serie, die Sailer in deutscher Jahresbestzeit von 11,10 Sekunden für sich entschied, war Lückenkemper nicht dabei. „Den Start habe ich ein bisschen verpennt, dafür lief es hinten raus umso besser. Und das bei leichtem Gegenwind“, freute sich die 18-Jährige. Das durfte Lückenkemper auch: Schließlich lief sie in Mannheim die zweitbeste Zeit ihrer Karriere. Nur bei der Junioren-DM Mitte Juni war sie fünf Hundertstel schneller.
Rund zwei Stunden nach dem Einzelrennen stand für Gina Lückenkemper in Mannheim die Staffel auf dem Programm. Das Quartett mit Yasmin Kwadwo, Anna-Lena Freese und Alexandra Burghardt lief starke 43,11 Sekunden und steigerte damit die deutsche Jahresbestzeit um eine Zehntelsekunde. Und das, obwohl mit Verena Sailer und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) die beiden schnellsten deutschen Sprinterinnen des Jahres gar nicht in der Staffel dabei waren. Sie hatten bei den heißen Temperaturen mit Muskel- und Kreislaufproblemen zu kämpfen und verzichteten daher sicherheitshalber auf einen Start in der Staffel. Die Rennen in Mannheim waren der Abschluss eines Staffel-Trainingslagers in Hinblick auf die WM in Peking.
„Was soll man sagen: Die WM kann kommen“, laute das zufriedene Fazit von Gina Lückenkemper nach den beiden Rennen in Mannheim. Das Abenteuer WM beginnt für die 18-Jährige am Mittwoch. Dann geht’s zur Akklimatisierung ins Trainingslager auf die südkoreanische Insel Jeju. Von dort aus reisen die deutschen Athleten wenige Tage vor ihren Start in den WM-Ort Peking. Der erste Startschuss für Gina Lückenkemper fällt im Olympiastadion von 2008 am 23. August um 6 Uhr deutscher Zeit. Dann stehen die 100-Meter-Vorläufe auf dem Programm.
Das letzte Bahnrennen der Saison hat für Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) die erhoffte Leistungssteigerung gebracht. Beim gut besetzten Meeting in Leuven (Belgien) steigerte die deutsche Vizemeisterin über 3000 Meter Hindernis ihre Bestzeit gleich um rund fünf Sekunden auf 9:49,88 Minuten. „Ich habe die ganze Saison über schon gespürt, dass eine solche Leistung in mir steckt. Nun hat es endlich geklappt“, freute sich die 21-Jährige.
Die schnelle Zeit ist umso erstaunlicher, da Rehberg auf den letzten beiden Kilometern allein fürs Tempo sorgen musste. Den ersten Kilometer hatte die Leverkusenerin Sanaa Koubaa die Pace gemacht. „Das war ein toller Zug von ihr, da sie ja schon zuvor die 1500 Meter gelaufen ist“, dankte Maya Rehberg der DM-Dritten von Nürnberg. Danach folgten für die Kielerin fünf Runden als Solistin. „Dafür ist die Zeit wirklich top“, sagte Rehberg, die den Stadionrekord beim traditionell gut besetzten Sportfest in Leuven nur um eine runde Sekunde verpasste. Rang zwei ging an Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg). Die WM-Starterin von 2011 hatte mit 9:56,80 Minuten schon rund 35 Meter Rückstand auf Maya Rehberg.
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