Als Vierte nach Rieti gereist, mit Bronze den Heimweg angetreten: Hindernisläuferin Maya Rehberg hat bei den U20-Europameisterschaften das Optimum herausgeholt. In einem pfeilschnellen Finale steigerte die 19-Jährige ihre Bestzeit um knapp zwei Sekunden auf 10:00,04 Minuten und sicherte sich mit einer kämpferisch starken Leistung den Platz auf dem Podest. Schneller waren nur die finnische Europameisterin Oona Kettunen in 9:45,51 Minuten und Marusa Mismas (Slowenien; 9:51,15 min). Beide liefen Landesrekorde.
„Drei Läuferinnen waren eigentlich stärker als ich. Darum wollte ich sie nicht zu weit ziehen lassen. Als ich gemerkt habe, dass Maria Larsson die Kräfte verlassen, habe ich noch einmal alles mobilisiert“, sagte die Deutsche Vizemeisterin. Die angesprochene Schwedin hatte im Finale mit 3:07,79 Minuten bei 1000 Metern und 6:24,02 Minuten bei 2000 Metern für ein hohes Tempo gesorgt, dem sie schließlich selbst zum Opfer fiel. In 10:12,83 Minuten rettete Gold-Favoritin Larsson gerade noch Platz vier ins Ziel. Auf den letzten zwei Runden war sie stehend k.o.
Ein bisschen ärgerte sich Maya Rehberg über die Zeit. Schließlich fehlten der Abiturientin nur winzige fünf Hundertstel, um erstmals in ihrer Karriere die Zehn-Minuten-Marke zu knacken. „Schade, ein paar schnellere Schritte auf den letzten Meter hätten da ja gereicht“, sagte Maya Rehberg. Aber als die Bronzemedaille in Rieti um ihren Hals hing, waren die fünf Hundertstel gar nicht mehr so wichtig. Für die Norddeutsche war es nach vier Medaillen bei den Cross-Europameisterschaften von 2010 bis 2012 (drei im Team und Bronze im Einzel 2012) das fünfte Edelmetall bei kontinentalen Nachwuchsmeisterschaften.
Und sie läuft und läuft und läuft: Maya Rehberg konnte in Rieti nicht genug bekommen. Die Hindernisspezialsitin stand 24 Stunden nach Bronze auf ihrer Paradestrecke am Sonntagnachmittag schon wieder bei der U20-EM am Start: diesmal über 5000 Meter. „Es war aber nur ein Rennen zum Spaß. Mein wichtigster Start waren die 3000 Meter Hindernis“, so Rehberg,
Da die Startliste auf der längsten Juniorinnen-Strecke qualitativ sehr gut besetzt war, ging Rehberg ohne Medaillenambitionen ins Rennen. In einem wahren Steigerungslauf verkaufte sich die 19-Jährige trotz der beiden Hindernisrennen in den Beinen seht gut und kam nach zwölfeinhalb Runden als Sechste ins Ziel. In 16:32,28 Minuten verpasste sie ihre erst im Mai aufgestellte Bestzeit nur um rund zwei Sekunden. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Lauf. Schließlich konnte ich auf den letzten Runden noch ein paar Plätze gutmachen“, sagte Rehberg.
Doch selbst mit einem neuen Hausrekord hätte die Abiturientin im Medaillenrennen keine Chance gehabt. Das Spitzentrio legte den letzten Kilometer in pfeilschnellen 2:55 Minuten zurück. Den stärksten Spurt hatte Jip Vastenburg. Die Niederländerin wurde in 16:03,31 Minuten U20-Europameisterin. Dahinter folgten Hindernissiegerin Oona Kettunen (Finnland; 16:03,79 min) und die Russin Elene Kudsahkina (16:08,12 min). Damit kam Maya Rehberg in Rieti binnen vier Tagen auf elf schnelle Wettkampfkilometer. Ein bemerkenswerter Arbeitsnachweis.
Schreibe einen Kommentar