Amanal Petros läuft in Berlin mutig auf EM-Platz 16

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Als sich die Sonne am Dienstagabend über das mit knapp 35.000 Zuschauern gefüllte Berliner Olympiastadion senkte, nahm Amanal Petros sein Herz in beide Hände und lieferte ein extrem mutiges EM-Rennen über 10.000 Meter ab. Obwohl knapp 20 Läufer von der Bestzeit schneller waren als der Langstreckler vom SV Brackwede, sortierte er sich von Beginn an etwa an Position zehn ein und folgte bei seiner ersten großen Meisterschaft den Spitzenläufern. Eine Taktik, die sich auszahlen sollte. Nach Rang sieben zu Rennhälfte (14:10,34 min) verlor der Bielefelder auf den letzten 1,5 Kilometern zwar noch einige Plätze, doch als 16. in 29:01,19 Minuten schlug er sich mehr als achtbar, auch wenn die letzten Runden sehr hart waren.

„Auf den letzten Kilometern war wirklich die Luft raus. Mein Hals war so trocken“, sagte Amanal Petros, als er wieder bei Kräften war. Im Rennen hatte er zweimal eine Wasserflasche, die auf Tischen auf der Gegengeraden aufgereiht waren, verpasst. Die Extra-Meter zum Getränkestand hatten ihm zusätzlich Kraft gekostet. Trotzdem war der 23-Jährige nicht unzufrieden: „Klar wollte ich unter die Top 10 laufen. Aber am Ende haben einfach die Körner gefehlt.“

Amanal Petros & Co. trotzen mehr als 30 Grad

Bewundernswert war der Mut von Amanal Petros bei den schweißtreibenden 25 Stadionrunden. Als der Startschuss fiel, herrschten auf der Bahn immer noch deutlich mehr als 30 Grad. Dabei war trotz der hohen Temperaturen das Tempo höher als im Vorfeld gedacht. An der Spitze sorgte zunächst der gebürtige Kenianer Kaan Kigen Özbilen (Türkei) für die Pace. Doch als es um die Medaillen ging, konnte auch er nicht mehr mithalten. Er belegte mit 28:32,93 Minuten Rang zehn.

Die schnellsten Beine auf den finalen 400 Metern hatte Morhad Amdouni. Der Franzose setzte sich in 28:11,22 Minuten vor Bashir Abdi (Belgien; 28:11,76 min) und dem jungen Italiener Yemaneberhan Crippa (28:12,15 min) durch. Europas Jahresschnellster Richard Ringer ging nach 6,8 Kilometern aus dem Rennen. Da hatte der Friedrichshafener den Anschluss an die Führungsgruppe schon deutlich verloren. „Mein Ziel war eine Medaille. Aber die Beine waren platt. Da hätte ein Weiterlaufen keinen Sinn gemacht“, sagte der EM-Dritte von 2016 über 5000 Meter. Der dritte deutsche Starter Sebastian Hendel (LG Vogtland) lief mit 29:53,45 Minuten auf Rang 24.

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