Es sollte ein hochkarätiges 800-Meter-Finale bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig werden. Doch Robin Schembera, immerhin die Nummer vier in Europa, musste passen. Ein Infekt stoppte den Leverkusener. Er wurde vom DLV-Mannschaftsarzt aus dem Rennen genommen. „Es war eine Vorsichtsmaßnahme. Aber vor der Hallen-EM am kommenden Wochenende in Paris muss ich noch einen Gesundheitsnachweis erbringen“, sagte Schembera, der mit 1:46,35 Minuten Anfang Februar in Europas Spitze vorgestoßen war. So musste der Titelverteidiger in der Arena Leipzig mit ansehen, wie sich Sören Ludolph (LG Braunschweig) auf den letzten Metern in 1:48,95 Minuten gegen Sebastian Keiner (Erfurter LAC; 1:49,02 min) durchsetzte und nach dem Freiluft-Titel 2010 auch in der Halle die Goldmedaille holte. Bronze sicherte sich der Magdeburger Oliver Vogel (1:49,77 min).
Ein kleines Leichtathletik-Abenteuer erlebten Lilli Schnitzerling und Desiree Singh. Die jungen Stabhochspringerinnen der LG Lippe-Süd waren erstmals bei den „Großen“ dabei und verkauften sich bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig prächtig. Schnitzerling, die eine Woche zuvor den Jugendtitel in Leverkusen gewonnen hatte, steigerte als Achte ihre Bestleistung um fünf Zentimeter auf 4,15 Meter. Und auch bei 4,25 Metern war die 17-Jährige nicht chancenlos. „Das war ein richtig toller Wettkampf, und ich freue mich schon auf meinen nächsten Start beim Länderverglich am kommenden Wochenende“, sagte die Schülerin.
Ein bisschen schleppender kam Desiree Singh in den Wettkampf. Nach im zweiten Versuch übersprungenen 4,05 Metern konnte sie 4,15 Meter nicht mehr meistern. Das bedeutete in der Endabrechnung Platz zehn. „Einmal war der Stab zu weich, ein anderes Mal hat der Anlauf nicht gepasst“, sagte die 16-Jährige. Unzufrieden war sie trotzdem nicht. „Ich konnte von den richtig guten Springerinnen viel lernen. Das wird mich weiterbringen“, sagte Singh.
Gleich vier Athletinnen sprangen in Leipzig 4,50 Meter oder höher. Das beste Ende hatte Lisa Ryzih. Hochkonzentriert meisterte die Ludwigshafenerin im zweiten Anlauf 4,65 Meter – und das in ihrem erst zweiten Wettkampf des Winters und nach einer längeren Erkältung. Da konnte Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) nicht mehr kontern. Zwar hob sie sich einen Versuch für 4,70 Meter auf, doch diese Marke war zu hoch. Rang drei ging an Martina Strutz (ESV Hagenow). Die 29-Jährige nahm 4,55 Meter im zweiten Versuch. Höher war sie in ihrer Karriere weder im Freien noch in der Halle gesprungen. Rang vier ging mit 4,50 Metern an Anna Battke (USC Mainz).
Nach einem verpatzten Samstag konnte sich Stefanie Pähler (LG Olympia Dortmund) zum Abschluss der Hallenmeisterschaften am Sonntag doch noch freuen. Als Startläuferin der 4×200-Meter-Staffel sicherte sich die 17-Jährige zusammen mit Carolin Strophff, Ina Timm und Janina Balke die Bronzemedaille. Die 1:39,20 Minuten des LGO-Quartetts wurden nur von den favorisierten Staffeln aus Leverkusen (1:37,03 min) und Köln (1:37,55 min) unterboten.
Über 60 Meter lief es hingegen gar nicht rund. Schon im Vorlauf war für die Dritte der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften Endstation. Enttäuschende 7,66 Sekunden zeigte die Uhr. Doch der Grund war schnell gefunden: Ein absoluter missglückter Start brachte Pähler um einen Start im Zwischenlauf. Doch die junge Dortmunderin musste sich nicht lange ärgern. Denn vor der 17-Jährigen liegen noch viele Starts bei Deutschen Meisterschaften, die sie sicherlich deutlich schneller beenden wird als am Samstag in Leipzig.
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