Schembera spurtet zum ISTAF-Sieg

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Zwei Monate vor den 12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften an selber Stelle konnte Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) schon einmal die blaue Bahn des Berliner Olympiastadions testen. Vor 63.000 Zuschauern setzte sich der 20-Jährige in einem Wettbewerb, der nicht zum offiziellen Golden-League-Programm des 68. ISTAF zählte, in 1:45,96 Minuten über 800 Meter durch. Klar hinter dem Deutschen Meister liefen mit Michael Rimmer (Großbritannien; 1:46,31) und dem Kenianer Reuben Bett (1:46,68) zwei Athleten mit 1:44er-Bestzeiten ins Ziel.

„Das Rennen war auf der ersten Runde leider zu schnell und dann zwischen 400 und 600 Metern zu langsam. Da war die WM-Norm nicht mehr möglich“, sagte Schembera. Um zwischen dem 15. und 23. August wieder in Berlin zu laufen, verlangt der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) 1:45,40 Minuten. Schembera ist in diesem Jahr bisher bei 1:45,63 Minuten angekommen. „Das ist schon ein bisschen ärgerlich. Ich wäre die Norm gern in Berlin gerannt. Ich spüre aber, dass meine Form deutlich besser ist als im vergangenen Jahr. Da wird es mit der Norm noch klappen“, sagte der amtierende Junioren-Europameister.

Schembera teilte sich das Rennen beim ISTAF klug ein und ging erst auf der Zielgeraden in die Offensive. Dort zog er von Position drei aus am Erfurter Sebastian Keiner (Vierter in 1:46,80) und Reuben Bett vorbei. Der Leverkusener war klar der endschnellste Mittelstreckler auf den letzten Metern und lief so zu einem eindeutigen Sieg.

Einen starken Auftritt lieferte wieder einmal die deutsche Sprintstaffel über 4×100 Meter ab. Beim ISTAF, dem Auftakt der Golden League 2009, lief das deutsche Quartett mit Till Helmke (TSV Friedberg-Fauerbach) an Position zwei auf Platz zwei. Nach 38,79 Sekunden musste sich der „DLV-Vierer“ nur den Briten beugen, die das Rennen erst auf dem letzten Abschnitt mit guten 38,52 Sekunden zu ihren Gunsten entschieden.

Die deutschen Sprinter – Stefan Schwab (Schwarzenbek), Helmke, Alexander Kosenkow (Wattenscheid) und Martin Keller (Chemnitz) – präsentierten sich im Olympiastadion als gefestigte Einheit. Obwohl die britischen Sprinter von den Einzelzeiten klar überlegen sind, konnte sie das Rennen lange offen gestalten. Speziell der Wechsel zwei, von Helmke auf Kosenkow, erfolgt nach der langjährigen „Staffelpartnerschaft“ mittlerweile traumhaft sicher. Außerdem kann der Hesse auf der Gegengeraden seine Stärken als 200-Meter-Spezialist, wie den fliegenden Start und die Sprintausdauer, optimal ausspielen.

Zum „Warmlaufen“ absolvierte Helmke im ISTAF-Vorprogramm noch einen 100-Meter-Lauf. Das sogenannte C-Finale entschied er mit 10,52 Sekunden etwas überraschend zu seinen Gunsten. Damit war der BWL-Student zweitschnellster deutscher Sprinter in den drei Zeitläufen. Nur Stefan Schwab – Achter im A-Finale mit 10,35 Sekunden – legte die kürzeste Sprintdistanz auf der blauen Berliner Laufbahn schneller zurück.

Nicht ins Laufen im Berliner Olympiastadion kam Anne-Kathrin Elbe (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die U23-Staffel des DLV musste nach einem Wechselfehler die Segel streichen. Der Sieg ging an das britische Quartett, das sich nach 43,18 Sekunden mit einer Zehntel Vorsprung vor der deutschen Frauen-Staffel durchsetzte.

Unter der Woche hat Christian Duma (LG Eintracht Frankfurt) seine Schnelligkeit auf den Unterdistanzen getestet. Der dreimalige Deutsche Meister über 400 Meter Hürden war beim Heidelberger Sprintcup am Start und belegte in der Endabrechnung per Punktetabelle einen ordentlichen vierten Platz. Auf dem Programm des Sprintdreikampfs standen für Duma 100, 200 und 300 Meter. Der 27-Jährige legte die Strecken in 11,12, 22,44 und 34,85 Sekunden zurück. Das machten 2565 Punkte. Den Sieg sicherte sich der Tscheche Rostilav Sulc mit 2788 Zählern (10,67 s, 21,73 s, 34,06 s).

Einen Ausflug auf die kürzeren Strecken unternahm Jana Neubert (SC Potsdam) bei der „Charlottenbuger Mittsommernacht“ in Berlin. Über 100 Meter belegte die 400-Meter-Spezialistin nach 12,45 Sekunden im Vorlauf mit 12,50 Sekunden Rang zwei im Finale. Den Sieg sicherte sich Maren Schulze (LG Nike Berlin; 12,16 s). Über 200 Meter war Jill Richards (SCC Berlin) mit 25,07 Sekunden zwei Hundertstel schneller als die Potsdamerin.

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