Sophie Krauel mit hohen Zielen

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Die Sommersaison 2010 fand ohne Weitspringerin Sophie Krauel statt. Anstatt der EM in Barcelona standen das zweite Pharmazie-Staatsexamen und das Auskurieren einer Fußverletzung auf dem Programm. Und auch im Winter 2011 wird man die 25-Jährige nicht bei Wettkämpfen sehen. Die Deutsche Meisterin von 2008 und 2009 wird nämlich bis Anfang Mai ein Forschungssemester in den USA absolvieren. Doch obwohl der Jenaerin so einige Vorbereitungswochen fehlen werden, hat sie die WM Ende August in Daegu (Südkorea) noch lange nicht abgeschrieben, wie sie im Gespräch betont.

Sophie Krauel, im Sommer 2010 hat man Sie bei Wettkämpfen vermisst. Woran lag’s?
Da kamen zwei Dinge zusammen. Zum einen habe ich im Sommer mein zweites Staatsexamen im Fach Pharmazie abgelegt. Das hieß viele Wochen lang, zehn Stunden und länger am Schreibtisch zu sitzen. Da blieb weder Zeit zum konsequenten Training noch zur nötigen Regeneration. Zum anderen konnte ich die Zeit nutzen, um meine Fußverletzung aus der Hallensaison auszukurieren.

Hat denn beides geklappt?
Das Examen lief mit der Endnote 1,2 viel besser als erwartet. Mit dem Fuß muss ich noch ein bisschen abwarten. Ich trainiere zwar seit acht Wochen wieder ohne Probleme, aber die hohen Belastungen des Absprungs aus vollem Anlauf waren natürlich noch nicht dabei.

Das wird sich aber schon bald ändern…
Nein, das dauert noch eine Weile. Denn in der Hallensaison werde ich keine Wettkämpfe bestreiten.

Warum?
Ich bin von Ende Dezember bis Anfang Mai in den USA. Es hat sich ganz kurzfristig die Möglichkeit ergeben, an der University of Tennessee in Memphis zusammen mit einer Kommilitonin ein Praktikum zu absolvieren. Und diese Chance wollte ich unbedingt wahrnehmen.

In welchen Bereichen werden Sie arbeiten?
Es sind zwei Grundlagen-Projekte angedacht. Eins in der Kindermedizin, das andere in der Tuberkulose-Forschung.

Zum Sportlichen: Wie werden die Trainingsbedingungen in Memphis sein?
Die dürften wie an allen großen US-Universitäten ziemlich gut sein. Mein Bundestrainer Ulrich Knapp hat schon Kontakt mit den dortigen Trainern aufgenommen, sodass ich mich in Memphis ordentlich auf den Sommer vorbereiten kann.

Wie sehen Ihre Ziele für 2011 aus?
Die WM in Daegu ist natürlich der Jahreshöhepunkt. Ob ich aber den Sprung zur WM schaffe, hängt zunächst davon ab, wie gut ich mich in den USA vorbereiten kann. Denn obwohl die Deutschen Meisterschaften als letzte Qualifikationsmöglichkeit erst Ende Juli anstehen, ist die Vorbereitungszeit sehr knapp. Aber wenn ich gesund bin, traue ich mir die WM-Norm zu.

Sie sind 25 Jahre alt, haben aber schon vier volle Jahre Ihrer Karriere aufgrund von Verletzungen verpasst. Was trauen Sie sich in den kommenden noch Jahren zu?
Das klare Ziel sind die Olympischen Spiele 2012 in London. Dann bin ich 27, also in einem sehr guten Leistungsalter.

Und von der Weite?
Meine Bestleistung steht bei 6,70 Metern. Aber der Sprung beim DM-Sieg 2009 in Ulm hat gezeigt, dass noch Potenzial da ist. Meine Schnelligkeit stimmt, der Absprung immer häufiger auch, Nachholbedarf habe ich noch bei der Landung. Wenn alles passt und ich gesund bleibe, sind bis zum Ende meiner Karriere 6,90 Meter eine realistische Weite.

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