Der Lauf von Gina Lückenkemper nimmt kein Ende: Bei der „Sparkassen-Gala“ am Samstag in Regensburg stürmte die Schülerin zu einer neuen Bestzeit über 200 Meter. Trotz Gegenwind steigerte sich die Sprinterin vom LAZ Soest nochmals auf 23,59 Sekunden – und das sogar bei leichtem Gegenwind. Ihre alte Bestzeit stand bis Samstagabend bei 23,70 Sekunden. „Es war ein toller Lauf. Besser geht es nicht“, jubelte die 16-Jährige.
Nach einem verhaltenen Start spielte die 16-Jährige ihre Klasse aus und kam ins Rollen. Obwohl die Konkurrenz deutlich älter war, ließ sie sich ihre Chance nicht nehmen und sprintete zum Sieg. In der Endabrechnung von drei Zeitläufen bedeuteten 23,59 Sekunden Rang drei. In der Frauenklasse wohlgemerkt. Dort sind alle Starterinnen mindestens drei Jahre älter als die Soesterin.
Der Sieg ging ganz knapp an Jodie Williams. Die U20-Weltmeisterin von 2010 über 100 Meter setzte sich in einem anderen Zeitlauf in 23,32 Sekunden vor Inna Weit durch. Für die Deutsche Meisterin vom LC Paderborn wurden 23,34 Sekunden gestoppt. Auch dieses Rennen wurde bei Gegenwind (-1,6 m/sec) ausgetragen.
Im Stabhochsprung war bei der „Sparkassen-Gala“ gleich ein Trackteam-Duo dabei. Sowohl Lilli Schnitzerling als auch Desiree Singh (beide LG Lippe-Süd) meisterten 4,10 Meter. Für Lilli Schnitzerling war das eine Steigerung der Jahresbestleistung um gleich 30 Zentimeter. „Die Umstellung auf den längeren Anlauf von acht auf zwölf Schritte hat sich gelohnt. Ich hoffe, dass ich bald noch ein paar Zentimeter draufpacken kann.“ Die Norm für die U23-EM Mitte Juli in Tampere steht bei 4,25 Metern. Eine machbare Höhe für Lilli Schnitzerling. Allerdings ist die Konkurrenz in Deutschland so stark, dass es mehr Bewerberinnen als Startplätze gibt. Jede Nation kann pro Disziplin nur drei Teilnehmerinnen stellen. In der Endabrechnung der verschiedenen Altersklassen reihte die sie Abiturientin in Regensburg auf Platz sechs ein. Der Sieg ging an Vize-Weltmeisterin Martina Strutz (SC Neubrandenburg), die über die WM-Norm-Höhe von 4,60 Metern flog.
Die deutsche Nummer eins in der Stabhochsprung-Jugend bleibt Desiree Singh (LG Lippe-Süd). Die amtierende U18-Weltmeisterin schraubte sich am Samstag in Regensburg im dritten Anlauf über 4,10 Meter und wurde damit Achte. Erst weitere zehn Zentimeter mehr waren für sie zu hoch. „Ich bin super zufrieden mit dem Wettkampf. Endlich hat das Wetter auch einmal mitgespielt“, sagte die Detmolderin. Nur mit ihrer Technik haderte Singh noch ein wenig: „Das war leider nicht optimal. Wenn ich meine Leistungen im Training umsetzen kann, wird es noch ein paar Zentimeter weiter nach oben gehen.“ Singhs Saisonbestleistung steht momentan bei 4,15 Metern. Damit führt sie die deutsche U20-Bestenliste an.
Sprint-Youngster Simon Schütz (Wiesbadener LV) wurde bei der „Sparkassen-Gala“ in Regensburg von einem Krampf ausgebremst. Über 200 Meter musste der 17-Jährige austrudeln lassen und kam erst nach 22,25 Sekunden ins Ziel. „Nach rund 50 Metern hat sich der Muskel zusammengezogen. Darum konnte ich nicht voll durchziehen. Es ist aber nichts Ernstes“, sagte der Deutsche U18-Meister. Nach vier Zeitläufen bei den Männern erreichte der mit Abstand jüngste Sprinter Rang 14. Der Sieg ging in 20,60 Sekunden an den Briten David Bolarinwa.
Nach seiner vor rund zehn Tagen in Eppingen erlittenen Oberschenkelverletzung musste Hochspringer Falk Wendrich auf einen Start in Regensburg verzichten. Allerdings ist der U20-Vizeweltmeister schon wieder auf dem Weg der Besserung. „Ich konnte am Freitag schon wieder mit voller Intensität trainieren. In drei Wochen bei der Junioren-Gala in Mannheim bin ich wieder dabei“, schaut der Wattenscheider optimistisch auf den weiteren Saisonverlauf.
Ein schmerzender Fuß verhinderte den Start von Lena Malkus (SC Preußen Münster) bei der „Sparkassen-Gala“ am Samstag in Regensburg. „Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme vor der Junioren-DM am kommenden Wochenende“, sagte die Jugend-Olympiasiegerin. Der Wettkampf in Göttingen hat Priorität, denn es ist die entscheidende Qualifikation für die U23-EM Mitte Juli im finnischen Tampere. Die EM-Norm von 6,45 Metern hat Lena Malkus schon zweimal übertroffen.
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