Startschuss für den WM-Winter

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Mit sieben Athleten startet das Trackteam Burg-Wächter in das Europameisterschaftsjahr 2010. Bevor es aber im Sommer in Barcelona (Spanien) um die kontinentalen Medaillen geht, steht die Wintersaison mit den Hallen-Weltmeisterschaften Anfang März in Doha (Katar) als Höhepunkt vor der Tür. Ein Überblick der Ziele und Erwartungen der Trackteam-Athleten für den Winter 2010.

Sophie Krauel (TuS Jena) plant eine „doppelte Hallensaison“. Denn die Deutsche Weitsprung-Meisterin startet nicht nur in ihrer Spezialdisziplin, sondern will sich auch im Hürdensprint mit der Konkurrenz messen. Dabei ist es durchaus denkbar, dass die 24-Jährige die deutschen Asse um Carolin Nytra (Bremer LT) herausfordern kann. Zwar war Krauel vergangenen Winter mit 8,44 Sekunden rund vier Zehntel langsamer als die besten Deutschen, doch steht ihre Bestzeit bei beachtlichen 8,19 Sekunden. Diese Zeit rannte die Thüringerin als 17-Jährige (!) vor rund sieben Jahren. Im Sommer 2003 wurde sie dann U20-Europameisterin im Weitsprung und im Hürdensprint. Zum Vergleich: In der Hallensaison 2009 waren nur drei deutsche Hürdensprinterinnen schneller als Krauels 8,19 Sekunden. „Ich freue mich auf die Wettkämpfe. Ich kann alles trainieren, muss aber noch ein wenig auf meinen Fuß achten“, sagte Krauel. Die schmerzhafte Verletzung im Sprungfuß kostete der Deutschen Meisterin im Sommer 2009 auch den möglichen Start bei der WM in Berlin. Nun will sie im März bei der Hallen-WM in Doha dabei sein. Die Norm liegt bei 6,60 Metern und damit zwei Zentimeter unter Krauels Hallen-Bestleistung. Im Freien sprang sie bei ihrem DM-Triumph 2009 in Ulm sogar 6,70 Meter weit.

Kimberly Jeß (TSV Bayer 04 Leverkusen) steigt schon am 3. Januar beim Hochsprung-Meeting in Herzebrock-Clarholz in die Hallensaison ein. An diesen Ort hat die U20-Weltmeisterin beste Erinnerungen. Denn vor zwei Jahren sprang sie mit gerade einmal 15 Jahren in der westfälischen Stadt erstmals über 1,90 Meter. Die volle Konzentration der Neu-Leverkusenerin liegt in ihrem ersten A-Jugend-Winter auf dem Hochsprung. „Ausflüge“ zum Mehrkampf und zum Weitsprung sind nicht geplant, dafür aber Starts im Februar bei den Deutschen Hallen-Jugendmeisterschaften und den Titelkämpfen bei den Erwachsenen.

Anne-Kathrin Elbe (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist Anfang des Jahres schon fast traditionell im Hürdensprint, über die Flachstrecke und mit der Bayer-Sprintstaffel aktiv. Nach dem Beginn ihrer Ausbildung bei der Bundespolizei in Cottbus widmet sich die 22-Jährige aber zunächst der 60-Meter-Distanz ohne Hindernisse. Nach dem „Einrollen“ bei den Nordrhein-Meisterschaften stehen einige Meetings mit schnellen Hürden-Feldern auf dem Programm. Dort will Elbe ihre Bestzeit von 8,17 Sekunden attackieren. Um bei der Hallen-WM in Doha an den Start gehen zu können, muss sie die DLV-Norm von 8,05 Sekunden einmal unterbieten.

Till Helmke (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) fährt in diesem Winter zweigleisig. Der Sprinter steckt nämlich in der Endphase seines BWL-Studiums und muss somit Uni und Sport bestmöglich miteinander verbinden. Das Hauptaugenmerk des 200-Meter-Spezialisten liegt dabei auf den Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe (27./28. Februar). „Ich hoffe, schnelle Zeiten anbieten zu können. Die Wadenverletzung ist jedenfalls komplett überwunden, und ich kann wieder voll trainieren“, sagte Helmke. Bei der Hallen-WM in Doha wird der 25-Jährige allerdings keine Rolle spielen, da seit einigen Jahren die 200 Meter nicht mehr auf dem Wettkampfprogramm von internationalen Hallenmeisterschaften stehen.

Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) hat nach dem Ende seiner Grundausbildung bei der Bundeswehr einen vollen Terminplan für die Hallensaison. Obwohl der 20-Jährige in den acht Wochen bei der Bundeswehr nicht optimal trainieren konnte, peilt der Stabhochspringer die Norm für die Hallen-WM in Doha an. Um in Katar dabei zu sein, muss er mindestens einmal 5,70 Meter überqueren. Das ist ihm in der Halle noch nicht gelungen, im Freien stellte er allerdings mit 5,80 Metern im Sommer 2008 einen U20-Weltrekord auf. In der Halle hält Holzdeppe diese Marke mit 5,68 Metern. Einen ersten Angriff auf die Hallen-WM-Norm unternimmt der Olympia-Achte von Peking am 27. Januar beim Hallen-Meeting in Dessau.

Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) wird im Winter nur selten auf der Laufbahn zu sehen sein. Der Deutsche Meister plant lediglich vier 800-Meter-Rennen, eventuell kommt noch ein Schnelligkeitstest über 400 Meter hinzu. „Mein Trainer Adi Zaar und ich haben uns für eine kurze Hallensaison entschieden, damit die Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Barcelona rechtzeitig anlaufen kann“, erklärte Schembera. Obwohl die Wintersaison für den 21-Jährigen also nur eine Nebenrolle spielt, wird der Sieg bei der Hallen-DM Ende Februar in Karlsruhe nur über den Leverkusener gehen. Schließlich war er schon 2008, in seinem ersten Jahr bei den Erwachsenen, Deutscher Meister in der Halle und im Freien.

Niklas Zender (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) macht sich in der Halle rar. Für den Deutschen Jugendmeister steht nämlich gerade das Abitur auf dem Programm, sodass nur wenig Raum für schnelle Hallenrennen über 400 Meter bleibt. „Einzelrennen sind gar nicht geplant, allerdings werde ich bei den Süddeutschen und den Deutschen Hallenmeisterschaften mit unserer 4×400-Meter-Vereinsstaffel starten“, erklärte der 19-Jährige. Trotz der schulischen Belastung läuft das Training Zenders rund. „Wir haben im Winter verstärkt an der Ausdauer gearbeitet. Wenn es so weitergeht, werde ich mit einem hohen Niveau in den Sommer gehen“, so der Viertelmeiler.

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