Volles Haus, tolle Stimmung und ein Top-Feld über 800 Meter: Diese Mischung machte Robin Schembera in der Hanns-Martin-Schleyer Halle mächtig Beine. In 1:46,35 Minuten stürmte der Leverkusener beim 25. Sparkassen-Cup in Stuttgart vor knapp 7.000 Zuschauern zur Bestzeit (vorher 1:46,66 min) und musste sich als Vierter nur absoluten Weltklasseläufern geschlagen geben. Im „Vorbeilaufen“ unterbot Schembera außerdem die Norm für die Hallen-EM in Paris (4. bis 6. März) um eineinhalb Sekunden. „Das Training hat schon gezeigt, dass ich in guter Form bin. Aber gleich im ersten schnellen Rennen ist das natürlich klasse. Jetzt kann ich in aller Ruhe in die nächsten Rennen gehen“, sagte Schembera.
Von Beginn an sorgte der Tempomacher von Hallen-Weltmeister Abubaker Kaki für eine schnelle Fahrt. Der Sudanese legte die ersten 400 Meter in unter 50 Sekunden zurück. Schembera ging das Tempo nicht mit und hängte sich stattdessen an die Fersen von Marcin Lewandowski (Polen). Der Europameister verkleinerte nach und nach den Rückstand auf Kaki und den Kenianer Boaz Lalang. Ganz erreichen konnten die beiden das Duo aber nicht mehr. Mit Kaki setzte sich auf den letzten 100 Metern der stärkere Spurter in Weltjahresbestzeit (1:45,02 min) vor Lalang (1:45,66 min) durch. Auf Rang drei konnte sich Lewandowski (1:46,19 min) gerade noch gegen den Leverkusener behaupten. Auf Rang sechs (1:46,72 min) unterbot auch der Erfurter Sebastian Keiner mit neuer Bestzeit die Hallen-EM-Norm klar.
Für Robin Schembera soll die Stuttgart-Zeit aber noch nicht das letzte Wort in dieser Hallensaison gewesen sein. „Wenn ich ein gleichmäßiges Rennen erwische, traue ich mir sogar eine 45er-Zeit zu“, sagte der 22-Jährige: Eine weitere Steigerung würde auch für den Sommer einiges erwarten lassen. Schließlich steht die Freiluft-Bestleistung des Deutschen Hallenmeisters bisher „erst“ bei 1:45,63 Minuten. Und in der Halle sind die Läufer bedingt durch die engen Kurven meist rund eineinhalb Sekunden langsamer als im Freien.
Bis es aber so weit ist, wird Schembera noch einige hochkarätige Hallenrennen bestreiten. Am kommenden Freitag startet er beim PSD Bank Meeting in Düsseldorf. Zwei Wochen später folgen die Deutschen Meisterschaften in Leipzig. „Das wird sicherlich ein tolles Rennen. Sebastian hat gezeigt, dass er top in Form ist“, freut sich der Titelverteidiger. Auch für die Hallen-EM hat sich der Schlacks einiges vorgenommen. „Das Finale sollte es schon sein“, schaute der Leverkusener beim Sparkassen-Cup schon nach vorn. Und dass er dort selbst den Europameister gefährden kann, hat er mit seinem couragierten Rennen in der Schleyer-Halle bewiesen.
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