Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist bei der zweiten Auflage der Team-EM in Bergen (Norwegen) auf Platz vier gelaufen und sicherte der deutschen Mannschaft damit neun Punkte. Der Deutsche 800-Meter-Meister lieferte vor rund 5.000 Zuschauern im Fana-Stadion ein mutiges Rennen ab, hefte sich von Beginn an die Fersen von Athen-Olympiasieger Yuriy Borzakovskiy (Russland) und wurde mit einer neuen Saisonbestzeit von 1:46,38 Minuten belohnt. „Auf der Zielgeraden hat mir ganz klar das Stehvermögen gefehlt. Daran muss ich in den kommenden Wochen noch arbeiten“, sagte der 21-Jährige. Borzakovskiy setzte sich in seinem ersten 800-Meter-Rennen des Jahres mit 1:45,41 Minuten gegen den Briten Michael Rimmer (1:45,62) und den Polen Marcin Lewandowski (1:45,74) durch.
Schembera fehlen damit noch 38 Hundertstel zur Norm für die Europameisterschaften in fünf Wochen in Barcelona. In Bergen bewies der angehende Polizeikommissar allerdings aufsteigende Form, da das Rennen mit 52,1 Sekunden bei 400 Metern und 1:19,0 Minuten bei 600 Metern nicht sehr schnell war. Außerdem behinderte bei Temperaturen von rund 18 Grad ein frischer Wind die Läufer. Insgesamt holte die DLV-Mannschaft allerdings zu wenige Top-Platzierungen, sodass es nach 40 Wettbewerben nur zu Platz drei reichte und die angestrebte Titelverteidigung misslang. Der Sieg ging an den Top-Favoriten Russland. Der neue Champion sammelte 379,5 Punkte und hatte damit 62,5 Zähler Vorsprung vor den ebenfalls starken Briten.
Einen guten dritten Platz erreichte Till Helmke (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) mit der deutschen Sprintstaffel in Bergen. Mit 39,07 Sekunden waren nur die Italiener (38,83 s) und die favorisierten Briten (39,00 s) über 4×100 Meter schneller als die Deutschen. Allerdings blieb dem Quartett ein besseres Ergebnis aufgrund einer speziellen Regel der Team-EM verwehrt. Da das deutsche Team eine Stunde vor den Staffeln nicht unter den besten sechs Mannschaften rangierte, mussten beide deutsche Sprintstaffeln gegen die schwächeren Gegner antreten. „Da hat uns schon die Konkurrenz gefehlt. Sonst wären wir ein paar Hundertstel schneller gewesen“, sagte Helmke.In seinem Rennen hatte das DLV-Quartett – neben Helmke liefen die beiden Chemnitzer Christian Blum und Martin Keller sowie der Wattenscheider Alexander Kosenkow – eine gute Sekunde Vorsprung vor Spanien. Alle Staffeln hatten im Fana-Stadion von Bergen mit dem extrem kalten und böigen Wind zu kämpfen. Speziell Helmke war auf Position zwei davon betroffen. „Natürlich ist es immer schöner, wenn eine 38 vorne steht. Aber bei diesen Bedingungen haben wir eine ordentliche Leistung abgeliefert und zehn Punkte fürs Team geholt“, sagte der Hesse.
Seinen Einstand in der A-Nationalmannschaft beendete Niklas Zender bei der Team-EM in Bergen mit Platz sechs. Der Viertelmeiler der LG OVAG Friedberg-Fauerbach war mit der deutschen 4×400-Meter-Staffel ebenfalls im B-Lauf dabei. Dort hatte das Quartett – neben Zender noch Marco Kaiser (Berlin), Jonas Plass (Wendelstein) und Thomas Schneider (Potsdam) – keine Mühe, den Sieg nach Hause zu laufen. Mit 3:04,90 Minuten hatte der „DLV-Vierer“ einen deutlichen Vorsprung vor Griechenlands Staffel (3:06,38). Zender wurde an Position drei eingesetzt und hielt den griechischen Sprinter, der gleichauf mit ihm den Stab übernahm, auf Distanz. „Es ging darum, vor den Griechen zu bleiben. Das hat geklappt, und auf der Zielgeraden konnte ich sogar noch ein paar Meter herauslaufen“, sagte der 19-Jährige.
Nicht in Bergen, sondern in Hof startete Raphael Holzdeppe am vergangenen Wochenende. Der Stabhochspringer vom LAZ Zweibrücken musste sich beim 15. Meeting mit 5,40 Metern und Platz vier begnügen. Diese Höhe nahm der U23-Europameister souverän im ersten Anlauf. Seine nächste Höhe – 5,60 Meter – riss Holzdeppe allerdings dreimal. Auch die anderen deutschen Springer konnten nicht um den Sieg mitkämpfen. Als bester belegte der Leverkusener Hendrik Gruber mit 5,50 Metern Rang drei. Deutlich stärker waren in Hof die polnischen Athleten, die mit Lukasz Michalski und Mateusz Didenkow einen Doppelsieg feierten. Beide übersprangen 5,70 Meter, Michalski allerdings mit weniger Fehlversuchen.
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