Tom Meier bekommt DM-Gold in der Klinik

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Das Unglück passierte am Sonntagvormittag im fünften Durchgang: Drei Schritte vor dem Abwurf bei der U20-DM in Jena knickte das rechte Knie von Tom Meier weg. Der junge Speerwerfer vom LC Jena stürzte, blieb im Anlauf liegen und schlug die Hände vors Gesicht. Da war klar: Der Neunte der U20-EM hatte sich bei seinem Heimspiel schwer verletzt. Ein Notarztwagen brachte ihn ins Krankenhaus. Eine Diagnose wird es aber erst am Montag geben.

„Ich bin beim Setzen des rechten Fußes weggerutscht. Dann hat es geknackt, und das Knie hat komplett nachgegeben“, erinnert sich Tom Meier an die Sekunden der Verletzung. Diese Beschreibung lässt einen Kreuzbandriss vermuten. Doch der direkt nach dem Unfall durchgeführte „Schubladentest“ ergab keine Auffälligkeit. Mit diesem Test bei 90-Grad-Beugung des Knies kann ein erstes Indiz erbracht werden, ob das vordere Kreuzband gerissen ist. „Vielleicht bin ich noch einmal davongekommen. Doch auch wenn es etwas Ernstes ist: Ich werde stärker zurückkommen als zuvor“, meldete sich Meier aus der Klinik in Jena. Erst am Montag nach der Auswertung der Bildaufnahmen des Knies wird feststehen, wie lange der Schüler pausieren muss.

Bis zum verflixten fünften Versuch lief für Tom Meier der Wettkampf wie am Schnürchen. Zwar blieben die ganz großen Weiten auf der neu verlegten und sehr weichen Anlaufbahn aus. Doch damit hatten alle Werfer ihre Probleme. Im zweiten Versuch legte der Schüler 66,50 Meter vor und steigerte sich im dritten Durchgang auf 68,32 Meter. An diese Weiten kam kein Konkurrent heran. Der Titel ging an den Lokalmatadoren, Silber sicherte sich Marian Spannowsky (TuS Metzingen; 64,99 m), Bronze Erec Bruckert (SC Potsdam; 64,22 m). Als die beiden ihre Medaillen entgegennahmen, blieb das oberste Podest im Ernst-Abbe-Sportfeld leer. Stellvertretend für das Speerwurf-Talent nahm Mutter und Trainerin Petra Felke unter dem Applaus des Publikums Goldmedaille und Urkunde entgegen. Beides übergab sie ihrem Sohn in der Klinik.

Ihren vierten Titel binnen zwei Wochen hat Alina Reh (TSV Erbach) bei der U20-DM am Sonntag in Jena klar gemacht. Nach zweimal Gold bei der U20-EM in Eskilstuna und dem 5000-Meter-Titel bei den Frauen vor einer Woche in Nürnberg lief sie am Sonntagmittag in Jena über 3000 Meter zu Gold. In 9:26,90 Minuten hatte die 18-Jährige einen ordentlichen Vorsprung auf die Regensburgerin Franziska Reng (9:30,92 min) und Sarah Kistner (MTV Kronberg; 9:31,97 min).

„Ich wäre gern noch ein bisschen schneller gelaufen. Doch nach den letzten Wochen war ich schon ziemlich platt“, sagte die Langstrecklerin von der Schwäbischen Alb. Am liebsten hätte sie den 36 Jahre alten deutschen U20-Rekord der Erfurterin Ursula Sauer (8:57,59 min) attackiert. Aber dazu fehlte ihr nach den zahlreichen Rennen auf höchstem Niveau die nötige Kraft. So begnügte sie sich in ihrem letzten Bahnrennen der Sommersaison mit dem Titel.

Einen ersten echten Angriff auf den 3000-Meter-Rekord könnte es dann im nächsten Jahr geben. Denn auch 2016 ist Alina Reh noch in der U20-Klasse startberechtigt. Auf der Straße wird man den Schützling von Michael Schwenkedel jedoch schon wieder früher sehen. In fünf Wochen fällt der Startschuss bei den Deutschen Meisterschaften über 10 Kilometer in Bad Liebenzell. Der Titel in der U20 wird nur über eine gehen: Alina Reh.

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