Die Leichtathletik-Saison nimmt Fahrt auf und auch Niklas Zender (LG Eintracht Frankfurt) kommt immer besser in Schwung. Beim 17. Sparkassen-Jugendmeeting in Jena schrammte der Sprinter am Samstag nur knapp an seiner 200-Meter-Bestzeit vorbei. Im Ernst-Abbe-Sportfeld wurden 21,48 Sekunden für den 21-Jährigen gestoppt, Zenders Hausrekord liegt lediglich sieben Hundertstelsekunden unter dieser Marke.
In der Endabrechnung der drei Zeitläufe reichte das für den 400-Meter-Spezialisten zu Rang acht. „Ich spüre, dass nach dem harten Training nun die Frische zurückkommt. Darum bin ich mit der Zubringerleistung für die 400 Meter sehr zufrieden“, sagte Zender zu seinem Auftritt in Jena. Der Sieg ging mit starken 20,48 Sekunden an Aleixo-Platini Menga. Damit verpasste der Leverkusener die Norm für die Olympischen Spiele in London nur um drei Hundertstelsekunden. Auf den Plätzen zwei und drei lieferten der Berliner Maximilian Kessler (20,93 sec) und Zenders Vereinskamerad Nils Müller (21,14 sec) ebenfalls ordentliche Zeiten ab.
Als „Trainingslauf“ bestritt Niklas Zender außerdem die 4×400-Meter-Staffel mit der LG Eintracht Frankfurt. In 3:13,55 Minuten hakten die Hessen die Norm für die Deutschen Meisterschaften in vier Wochen in Wattenscheid ab. Der Sieg in Jena ging allerdings an das Quartett der LG Stadtwerke München, das in einer deutlich stärkeren Besetzung antrat und nach 3:11,06 Minuten im Ziel war. Am Pfingst-Wochenende wird Niklas Zender zum nächsten Mal über 400 Meter antreten. Beim Meeting in München wird man dann sehen, ob der 21-Jährige seine Unterdistanzleistung auch auf seiner Spezialstrecke umsetzen kann.
Beim 6. Carlo-Schaper-Gedächtnissportfest in Soest hakte Lilli Schnitzerling am Samstag die Norm für die U20-WM in Barcelona ab. Die Stabhochspringerin der LG Lippe-Süd schwang sich über die vorgegebenen 4,05 Meter, was auch zum Sieg reichte. Die Schülerin war bei dieser Höhe in den Wettkampf eingestiegen und nahm die Marke im zweiten Anlauf. Danach scheiterte Schnitzerling dreimal an ihrer Saisonbestleistung von 4,15 Metern. Rang zwei ging an Franziska Kappes. Die Leverkusenerin übersprang 3,95 Meter, die U20-WM-Norm war danach allerdings zu hoch. Dritte wurde Cassandra Hennig (LAZ Leipzig; 3,45 m).
Das Carlo-Schaper-Gedächtnissportfest erinnert an den ehemaligen Schalker 400-Meter-Läufer, der am 31. Juli 2006 im Alter von nur 21 Jahren nach einem leichten Training an der heimtückischen Herzerkrankung ARVD verstarb. Mit einer 400-Meter-Bestzeit von 47,47 Sekunden gehörte Carlo Schaper zur deutschen 4×400-Meter-Staffel, die bei der U23-EM 2005 in Erfurt den fünften Platz belegte. Seine sportliche Liebe gehörte aber dem Stabhochsprung, auf den sich der talentierte Leichtathlet in der Zukunft konzentrieren und seine Bestleistung von 5,00 Metern weiter steigern wollte. Sein plötzlicher Tod machte diese Pläne zunichte.
Schreibe einen Kommentar