U23-EM: Traber holt Bronze, Stienen Neunter

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Bronze gewonnen, nicht Gold verloren: Hürdensprinter Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) hat sich bei den U23-Europameisteschaften in Tampere (Finnland) in 13,66 Sekunden den ersehnten Platz auf dem Podest erkämpft. Es war für den 20-Jährigen die erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft. Nur dem Franzosen Simon Krauss (13,55 sec) und dem Niederländer Koen Smet (13,58 sec) musste er den Vortritt lassen.

„Klar war von der Papierform mehr möglich. Doch nach der Rückenverletzung und nur drei Wochen Hürdentraining geht das Ergebnis in Ordnung“, sagte Traber, der mit 13,49 Sekunden Nummer eins der Meldeliste war. „Vor sechs Wochen hätte ich nicht damit gerechnet, überhaupt starten zu können.“ Über Wochen wurde der Hürdensprinter von einem Haarriss im Wirbelbogengelenk ausgebremst. Sogar das Bücken bereitete Schmerzen.

Im Finale erwischte der Student einen guten Start. Doch ein technischer Fehler an der dritten Hürde kostete eine „hellere“ Medaillenfarbe. „Da dachte ich schon es wär vorbei. Ich war einfach nicht aktiv genug und so zu dicht dran an den Hürden“, analysierte Traber selbstkritisch und ergänzte: „Ich kann mein Potenzial momentan nicht über zehn Hürden umsetzen, sondern nur über drei.“

Was bleibt ist nach einer schwierigen Saison eine EM-Medaille. Bekommt er diese am Sonntagnachmittag verliehen, wird die Freude mit Sicherheit deutlich größer ausfallen als direkt nach dem Rennen: „Die Chance auf Gold war sehr groß. Aber die anderen können auch Hürden laufen. Das haben sie im Finale gezeigt.“

Als 13. zur U23-EM gereist, in Tampere auf Platz neun gelandet: Das Abschneiden von Diskuswerfer Benedikt Stienen (LAC Veltins Hochsauerland) konnte sich sehen lassen. Wenn da nicht diese verflixten zwei Zentimeter gewesen wären. Um diese marginale Entfernung verpasste der 21-Jährige mit 57,23 Metern den Endkampf der besten acht Werfer. „Klar ist das ärgerlich, aber man kann halt auch um zwei Zentimeter den Kürzeren ziehen“, sagte Stienen. Ausgerechnet ein deutscher Werfer, David Wrobel, verdrängte den Sauerländer vom achten Rang. Der dritte DLV-Starter, Michael Salzer, wurde mit 58,63 Metern Sechster.

Benedikt Stienen haderte ein wenig damit, nicht in Bestform in Tampere angetreten zu sein. „Da hat mir die Hüftzerrung in den vergangenen Wochen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es hat einfach die Explosivität gefehlt“, beschrieb er. Da auch der passende Wind von vorn fehlte, setzten sich in Tampere die kräftigsten Diskuswerfer durch. Gold ging an Andrius Gudzius (Litauen; 62,40 m), Silber sicherte sich der Russe Viktor Butenko (62,27 m), Bronze Danijel Furtula (Montenegro; 61,61 m). Für den Schweden Daniel Stahl reichten 61,29 Meter nur zu „Blech“. Das zeigt die Qualität des Finals. Noch nie hat ein Viertplatzierter bei einer U23-EM weiter geworfen.

Der Start in Tampere soll noch lange nicht das Saisonende von Benedikt Stienen markieren. Der Zwei-Meter-Mann wird in den kommenden Wochen noch bei einigen Wurfmeetings zu sehen sein: „Vielleicht erwische ich ja mal schönen Wind von vorn. Wenn ich dann noch ein bisschen aggressiver zur Sache gehe als in Tampere, könnte es mit den 60 Metern in diesem Jahr doch noch klappen.“ Noch steht Stienens Bestleistung bei 59,44 Metern.

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