Olympiasieger Renaud Lavillenie ist es vor zwei Wochen in Lausanne passiert, die Stabhochsprung-Legenden Sergey Bubka und Yelena Isinbayeva haben’s erlebt – selbst in großen Finals. Am Freitagmorgen bei der U20-EM in Rieti (Italien) musste nun auch Desiree Singh (LG Lippe-Süd) den Stabhochsprung-Albtraum am eigenen Leib erfahren – den „Salto Nullo“. Oder wie es offiziell in den Ergebnislisten heißt: ogV – ohne gültigen Versuch.
Dabei hatte das Einspringen noch prima geklappt, die Qualifikationshöhe von 4,05 Metern schien nur eine Pflichtaufgabe zu sein. Doch dann passte im Wettbewerb bei dieser technisch so anspruchsvollen Disziplin plötzlich gar nichts mehr. Dreimal scheiterte die 18-Jährige an 3,80 Metern. Das EM-Aus. „Die Probesprünge haben geklappt, ich habe mich gut gefühlt. Alles war gut. Und dann war alles so schnell vorbei. Ich bin unendlich traurig“, sagte Singh, nachdem die erste Enttäuschung überwunden war.
Ihr Trainer Olaf Hilker hat naturgemäß ganz rationale Gründe fürs Scheitern: „Einmal zu vorsichtig, einmal glücklos, einmal zu ängstlich. So schnell ist der Traum vom Finale vorbei.“ Der Coach sieht das zeitige Aus aber auch als Chance: „Nun kann sie es bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in einer Woche in Rostock besser machen.“ Auch Desiree Singh schaute am Abend nach der Niederlage schon wieder zuversichtlich nach vorn. „In Rostock will ich zeigen, was ich wirklich kann“, so die kämpferische U18-Weltmeisterin von 2011. Schließlich haben schon alle Spitzen-Stabhochspringer schon mindestens einmal ihren ganz persönlichen „Salto-Nullo-Albtraum“ erlebt.
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