Es wurde der erwartete Zentimeter-Krimi: Bei den U20-Weltmeisterschaften in Eugene entschieden Winzigkeiten über die Hochsprung-Medaillen. Und mittendrin im Kampf um Edelmetall: Falk Wendrich. Mit der neuen Saisonbestleistung von 2,22 Metern fehlte dem Studenten nur ein Hauch zur Medaille. In der Endabrechnung belegte Wendrich Samstagnacht einen starken fünften Platz.
Der Silbermedaillengewinner von 2012 führte sogar lange, weil er sich zwischen der Einstiegshöhe (2,05 m) und 2,20 Metern keinen einzigen Fehlversuch leistete. Erst bei 2,22 Metern fiel die Latte, die Höhe packte der 19-Jährige dann im dritten Versuch. Bei 2,24 Metern war dann Schluss. Besonders der erste Versuch war ganz knapp. Wäre die Latte liegengeblieben, hätte sich Wendrich sogar als U20-Weltmeister feiern lassen können.
„Ich habe daran geglaubt, dass im Wettkampf alles möglich ist. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht“, sagte der Wattenscheider nach Rang fünf. Enttäuschung sieht anders aus. Warum sollte der 19-Jährige auch hadern? Schließlich ist er erst zweimal höher gesprungen: Bei U20-WM-Silber 2012 und kurz danach in Eberstadt hatte er 2,24 Meter überflogen.
Genau bei dieser Höhe wurden in Eugene die Medaillen vergeben. Gold, Silber und Bronze gingen höhengleich weg, die Anzahl der Fehlversuche entschied über die Medaillenfarbe. Der Russe Mikhail Akimenko triumphierte dabei überraschend vor Weißrusslands Dzmitry Nabokau und Sanghyeok Woo aus Südkorea. Für alle Medaillenträger und den Vierten Christoff Bryan (Jamaika) waren es Bestleistungen. Wendrichs DLV-Kollege Tobias Poyte sprang 2,17 Meter hoch und wurde Neunter. Der U20-Europameister fand zu keiner Zeit in den Wettkampf und beklagte fehlende Frische. Auch für den Top-Favoriten war früh Schluss: Der Weißrusse Andrei Skabeika – mit 2,26 Metern Nummer eins der Meldeliste – kam nicht über 2,10 Meter hinaus und landete auf Platz elf.
Es war ihr erster richtig guter Start bei der U20-WM in Eugene – und dann wurde ausgerechnet das 200-Meter-Finale wegen eines vermeintlichen Fehlstarts zurückgeschossen. Pech für Gina Lückenkemper (LAZ Soest): Denn es wurde nicht nur auf eine Disqualifikation der vermeintlichen Frühstarterin Kaylin Whitney (USA) verzichtet, auch Lückenkempers zweiter Start misslang. Nach einer Reaktionszeit von 0,311 Sekunden hetzte die 17-Jährige dem Feld hinterher und holte auf der Zielgeraden noch deutlich auf. Doch am Ende blieb in guten 23,50 Sekunden nur Rang acht.
„Ich bin stolz, nach Platz fünf bei der U18-WM 2013 wieder in einem WM-Finale gewesen zu sein. Schade nur, dass es mit dem ersten Start nicht geklappt hat“, sagte Lückenkemper. Das 200-Meter-Finale war nicht ihr erstes Rennen des Tages. Runde 100 Minuten zuvor war sie mit der deutschen Sprintstaffel im Einsatz. Für Lisa-Marie Kwayie, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Chantal Butzek wurden als Dritte ihres Vorlaufs 44,87 Sekunden gestoppt. Der Platz im Finale war über die Zeitregel gebucht. „Ich freue mich riesig auf den Endlauf. Die Staffelrennen machen mir einfach Spaß“, sagte die Soesterin. Der Startschuss zu ihrem zweiten WM-Endlauf in Eugene fällt in der Nacht zu Sonntag um 2:20 Uhr mit dem DLV-Quartett als fünfschnellste Vorlauf-Staffel.
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