U23-DM: Malkus holt Gold und Silber

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Ginge es nach Lena Malkus, könnten jedes Wochenende Deutsche Junioren-Meisterschaften auf dem Programm stehen. 2011 in Bremen gewann die Münsteraner Weitspringerin mit 6,70 Metern – neue Bestleistung. Am Samstag in Kandel verteidigte sie ihren Titel – erneut mit Bestleistung. In ihrem – berühmt starken – sechsten Durchgang landete sie bei Windstille erst wieder nach 6,72 Metern. Erneut Bestleistung und Gold bei der Junioren-DM.

Dabei sah es lange so aus, als würde die Deutsche Jugend-Meisterin in Kandel nicht mal eine Medaille gewinnen. Bis zum dritten Durchgang lag die 18-Jährige – gehandicapt von einer Rückenverletzung – nur auf Rang neun, bevor sie sich auf Platz drei vorarbeitete. „Ich hatte die Woche über mit einem herausgesprungenen Rückenwirbel zu kämpfen. Erst nach einer entsprechenden Behandlung wurde es besser“, verriet Lena Malkus ihre nicht gerade optimale Vorbereitung.

Von den Problemen ließ sich die Abiturientin nicht beeindrucken. Im Wissen um ihre Stärke – schon bei der U20-WM  vor zwei Wochen hatte sie sich im sechsten Versuch von Rang sechs auf zwei vorgearbeitet – erwischte sie einen optimalen Sprung. Schon beim Blick aufs Maßband brach sie in Jubel aus und umarmte ihre langjährige Trainerin Elke Bartschat. „Es ist einfach schön zu wissen, dass man zum Ende der Konkurrenz noch zulegen kann“, freute sich Malkus über ihren neuerlichen Coup. Neben der U20-WM hatte sie sich in diesem Jahr auch schon bei der Hallen-DM (Silber mit 6,44 m) und bei der Jugend-DM (Gold mit 6,54 m) im letzten Versuch gesteigert.

Allerdings hätte auch Malkus‘ zweitbester Versuch (6,40 m) im fünften Durchgang für den Sieg gereicht. Die weiteren Medaillen gingen an Lisa Steinkamp (VfL Sindelfingen; 6,38 m) und die Friedbergerin Gesa Katharina Kratzsch (6,34 m). Mit ihrer Siegesweite steigerte Lena Malkus übrigens nicht nur ihre Saisonbestleistung um 15 Zentimeter (bei ihrem 6,80-m-Sprung zu U20-WM-Silber wehte zu viel Rückenwind), sondern setzte sich auch an Position zwei der deutschen Jahresbestenliste. Nur Olympia-Starterin Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid) sprang bei zwei Wettkämpfen (6,88 und 6,76 m) weiter.

Nach der erfolgreichen Saison 2012 wird sich Lena Malkus schon einen Termin fürs kommende Jahr dick im Kalender markiert haben: Am 15. und 16. Juni stehen in Göttingen die Deutschen Junioren-Meisterschaften 2013 auf dem Programm. Vielleicht ist dann die Zeit für die nächste Bestleistung gekommen?

Einen Tag nach Weitsprung-Gold fügte Lena Malkus ihrer Medaillensammlung ein weiteres Exemplar hinzu. In Kandel sprintete die 18-Jährige mit der 4×100-Meter-Staffel der LG Ratio Münster zu Silber. In 46,30 Sekunden musste das U20-Quartett nur der Staffel der LG Stadtwerke München (46,02 sec) den Vortritt lassen. Bronze sicherte sich der TSV Bayer 04 Leverkusen in 46,90 Sekunden.

„Es war richtig cool, mit den Mädels zu laufen und eine Medaille zu gewinnen“, freute sich Lena Malkus. Die Weitsprung-Spezialistin lief an Position zwei und übernahm das Staffelholz von Kathrin Czichon. Darauf folgten Maren Silies und Theresa Greb. Schon in der Halle hatte die Ratio-Staffel eine DM-Medaille abgeräumt. Über 4×200 Meter (1:36,55 min) waren die Münsteranerinnen in der Karlsruher Europahalle zu Bronze gesprintet.

Knapp an den Medaillenplätzen vorbei schrammte Benedikt Stienen. Mit 56,57 Metern belegte der Diskuswerfer des LAC Veltins Hochsauerland Platz fünf. Die Medaillen gingen an Christoph Harting (SCC Berlin; 60,53 m), Michael Salzer (VfL Sindelfingen; 59,34 m) und Gordon Wolf (SC Potsdam; 57,94 m).

„Ich bin leider schwer in den Wettkampf gekommen, das Wurfgefühl war einfach nicht da“, beschrieb der DM-Sechste von Wattenscheid das Finale. Erst in den letzten beiden Versuchen konnte der Student Weiten jenseits der 55 Meter anbieten. Nach seinem letzten Wettkampf des Jahres geht Benedikt Stienen nun in den verdienten Urlaub. Im kommenden Jahr will der 20-Jährige dann erstmals mit der Zwei-Kilo-Scheibe die 60-Meter-Marke übertreffen. Der Hausrekord des Diskuswerfers steht seit der DM bei 58,32 Metern.

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