
500 Meter vor Schluss setzte Alina Reh (SSV Ulm 1846) alles auf eine Karte. Sie wollte im 5.000-Meter-Finale der U23-EM unbedingt Sarah Lahti abschütteln und es nicht um eine kurzen Spurt um Silber ankommen lassen. Die Taktik ging auf. Meter um Meter setzte sich die 20-Jährige von der Schwedin ab und sicherte sich die erhoffte Medaille. Und das in neuer Bestzeit von 15:10,57 Minuten. Ihren erst wenige Woche alten Hausrekord steigerte sie um rund sechs Sekunden.
„Die letzten Trainingseinheiten haben gezeigt, dass ich wieder richtig fit bin. Silber ist super, weil es einfach das Optimum war“, jubelte Alina Reh. Vorn hatte sich schnell Yasemin Can abgesetzt. Die in Kenia geborene und für die Türkei startberechtigte Weltklasseläuferin hatte sich einen Vorsprung erarbeitet und lief in 15:01,67 Minuten einen neuen Meisterschaftsrekord. Auch Alina Reh und Sarah Lahti (15:14,17 min) blieben unter der 14 Jahre alten Bestmarke von 15:16,79 Minuten, die ebenfalls in Bydgoszcz gelaufen wurde.
5.000 Meter von vorn
Die Leistung von Alina Reh ist noch höher einzuschätzen, da sie die 5.000 Meter komplett allein von vorn bestritt. „Ich bin einmal auf Bahn zwei rausgelaufen, um zu zeigen, dass ich nicht die ganze Zeit Tempo machen wollte. Aber überholt wurde ich nicht. Darum habe ich mein Ding durchgezogen“, sagte sie.
Jürgen Austin-Kerl, der Trainer von Alina Reh, hatte schon am Vortag mit einem guten Rennen seines Schützlings gerechnet. „Alinas Muskelprobleme sind überwunden. Sie hat wieder einen richtig guten Schritt und war im Vorfeld fokussiert wie nie“, sagte der ehemalige Langstreckenläufer. Er sollte mit seinem Eindruck recht behalten. Alina Reh zeigte das wohl bis dato beste Rennen ihrer Karriere und belohnte sich mit ihrer nächsten internationalen Medaille.
Carolin Kirtzel Achte, Anna Gehring verzichtet angeschlagen
Hinter dem Medaillentrio und der Türkin Emine Hatun Tuna als Vierte (16:03,90 min) entwickelte sich ein eigenes Rennen um Platz fünf. In der Verfolgergruppe musste Carolin Kirtzel (LT Haspa Marathon Hamburg) viel Führungsarbeit leisten. Am Ende wurde sie in 16:16,94 Minuten Achte. „Leider wurde ich auf der Zielgeraden noch überspurtet. Da wäre mehr möglich gewesen“, sagte Carolin Kirtzel. Nur als Zuschauerin auf der Tribüne verfolgte Anna Gehring (SC Itzehoe) das Rennen. „Ich hatte zuletzt einige Fußprobleme. Beim Einlaufen waren die Schmerzen wieder da. Darum haben wir kurzfristig entschieden, nicht zu starten“, sagte die Norddeutsche.
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