
Zwei Tage nach Silber über 10.000 Meter übernahm Amanal Petros (SV Brackwede) auf dem letzten Kilometer (2:33 Minuten) im 5000-Meter-Finale der U23-EM in Bydgoszcz (Polen) mutig die Initiative. Der 22-Jährige entschied sich am Samstagabend für den langen Spurt und konnte damit fast alle Kontrahenten abschütteln. Aber leider nur fast. Auf der Zielgeraden zog ein Trio vorbei und brachte dem mutig laufenden Bielefelder um die Medaille. „Das hat echt Kraft gekostet“, sagte der Langstreckler und verzog sich schnell in die Katakomben. Sieben Hundertstel fehlten am Ende zu Bronze.
Im Spurt ist ein Trio stärker
Am nächsten Morgen war die verständliche Enttäuschung schon wieder verflogen. Der Schützling von Thomas Heidbreder feuerte auf der Strecke die deutschen Geher an und beglückwünschte den Erfurter Karl Junghannß als einer der Ersten zu Silber über 20 Kilometer. „Ich habe im Rennen sehr viel investiert, da will man natürlich auch mit einer Medaille belohnt werden“, sagte Amanal Petros. Allzu enttäuscht muss das Lauf-Talent allerdings nicht sein, schließlich erreichte er sein Ziel von einer U23-EM-Medaille. „Zwei wären natürlich schöner gewesen. Aber so ist Sport“, sagte Amanal Petros nach seinem kräftezehrenden Doppelstart.
Den Sieg im 5000-Meter-Rennen feierte Yemaneberhan Crippa ausgelassen. Der Italiener hatte auf den letzten 100 Metern die besten Beine und jubelte nach 14:14,28 Minuten am Samstagabend im Ziel über Gold. Silber ging an den Belgier Simon Debognies (14:14,71 min). Bronze schnappte sich in 14:15,07 Minuten und sieben Hundertstel Vorsprung auf Amanal Petros der Spanier Carlos Mayo. Der hatte am Donnerstag schon die 10.000 Meter vor dem Bielefelder gewonnen.
Hendel und Dahlke schlagen sich achtbar
Ebenfalls bis zur letzten Runde hielt Sebastian Hendel (LG Vogtland) Anschluss. In 14:19,59 Minuten belegte er Platz acht. Am Freitag hatte er noch seine Frau über 10.000 Meter angefeuert. Kristina Hendel (startberechtigt für Kroatien) lief in 35:20,98 Minuten auf Platz 15. Eine bemerkenswerte Leistung, schließlich war die 21-Jährige erst vor neun Monaten Mutter geworden. „Über ihre Leistung bin ich noch stolzer als über meine. Platz acht geht in Ordnung. Leider konnte ich meinen Schritt nicht mehr richtig lang ziehen. Sonst wäre noch mehr möglich gewesen“, sagte Sebastian Hendel.
Auf Platz zehn kam Jonathan Dahlke (TV Herkenrath) ins Ziel. Für ihn wurden 14:22,27 Minuten gestoppt. „Es war ein tolles Gefühl, im Nationaltrikot zu laufen“, sagte der US-Student nach einer langen Saison. „Ich bin ja quasi seit elf Monaten in der Wettkampfphase. Nun ist es endlich Zeit, eine Pause zu machen“, so der 21-Jährige.
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