Leichtathletik-Feiertag im Letzigrund: Und mittendrin beim Diamond League-Finale am Donnerstagabend in Zürich war Gina Lückenkemper. Die Sprinterin vom TSV Bayer 04 Leverkusen startete mit der deutschen 4×100-Meter-Staffel vor 25.000 Zuschauern beim traditionellen Meeting-Abschluss, der „Zürich-Trophy“. Als Schlussläuferin sicherte die Vize-Europameisterin Rang drei in guten 42,69 Sekunden. Schneller waren nur die Europameisterinnen aus Großbritannien (42,28 sec) und die bis etwa 20 Meter vor dem Ziel führenden Lokalmatadorinnen aus der Schweiz (42,49 sec). „Ich hatte etwas Probleme mit der Bahn. Beim Loslaufen in der Kurve bin ich mit den Spikes nicht richtig in die Bahn gekommen und hatte das Gefühl, dass ich etwas wegrutsche. Die Zeit kann sich aber trotzdem sehen lassen. Vor allem, weil wir heute nicht in Top-Besetzung gelaufen sind“, sagte Gina Lückenkemper.
Die deutsche Staffel – bei der EM in Berlin Dritte – war in veränderter Aufstellung im Vergleich zum Bronze-Rennen am Start. In Zürich lief das Quartett in der Besetzung Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF), Alexandra Burghardt, Jessica-Bianca Wessolly (beide MTG Mannheim) und Gina Lückenkemper. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) und Tatjana Pinto (LC Paderborn) waren nicht mit von der Partie. Schon aufgrund der Neuformation ist die Leistung der deutschen Staffel sehr hoch einzuschätzen. Schließlich waren sie noch nie zuvor in dieser Aufstellung bei einem wichtigen Wettkampf gestartet.
Gina Lückenkemper – Von Zürich zum ISTAF nach Berlin
Gina Lückenkemper zeigte auf der Schlussgeraden, dass auch zum Ende der Saison noch jede Menge Tempo in ihren Beinen steckt. Zwar konnte sie die weit enteilten Britinnen und Schweizerinnen nicht mehr einholen. Doch hielt sie die Konkurrenz wie die Vize-Europameisterinnen aus den Niederlanden (43,28 sec) deutlich auf Distanz. Von Zürich geht’s für Gina Lückenkemper nach Berlin. Am Sonntag stehen für die Soesterin beim ISTAF die beiden finalen Saisonrennen auf dem Programm. Um 16:45 Uhr startet sie im Olympiastadion über 100 Meter, eine Stunde später über 4×100 Meter. Das ISTAF wird live in der ARD übertragen.
Der Start im Diamond League-Finale über 100 Meter blieb Gina Lückenkemper im Letzigrund leider verwehrt. Sie saß auf dem „Hot Seat“, wäre also die erste Nachrückerin bei einem Ausfall einer Starterin gewesen. Doch keine Konkurrentin verzichtete. So fand das Rennen um die Siegprämie von 50.000 US-Dollar ohne die EM-Dritte statt. Den Jackpot strich Hallen-Weltmeisterin Murielle Ahouré (Elfenbeinküste) als klare Siegerin in 11,01 Sekunden vor Dreifach-Europameisterin Dina Asher Smith (Großbritannien; 11,08 sec) und ihrer Landsfrau Marie-Josée Ta Lou (11,10 sec) ein. Den beiden blieben Preisgelder in Höhe von 20.000 bzw. 10.000 US-Dollar.
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