Der Wattenscheider Hochspringer Falk Wendrich hat sich gegen Ende der Saison noch mal gesteigert! Beim 36. Hochsprung-Meeting in Eberstadt legte er am Sonntag einen Zentimeter drauf: 2,23 Meter. Eine starke Leistung am Ende einer langen Saison, die Wendrich unter anderem zur U20-WM nach Eugene geführt hat, wo er Fünfter wurde. „Eberstadt ist ohnehin eines meiner Lieblingsmeetings“, sagte Wendrich, der vor zwei Jahren dort 2,24 Meter gesprungen und danach nur hauchdünn an 2,27 Metern gescheitert war.
Unterm Eberfürst belegte der Deutsche U20-Meister damit in der Junioren-Wertung Rang zwei hinter seinem höhengleichen Dauerrivalen Tobias Potye (FC Aschheim). „Die beiden leben von der Konkurrenz“, so Wendrichs Trainerin Brigitte Kurschilgen, die vor Ort einen spannenden Wettkampf verfolgte. Ihr Schützling packte die 2,23 Meter im Gegensatz zu Potye erst im letzten Durchgang. Kuriose Geschichte. „Falks Anlaufmarke war vor den 2,23 Metern weggewht“, so Kurschilgen, „da hat er’s erst im dritten Durchgang geschafft.“
Insgesamt sei es aber ein toller Wettkampf des Wattenscheiders gewesen, findet die Bundestrainerin: „Er hat gezeigt, was im Training abzusehen war. Ohnehin ist er sehr stabil in dieser Saison. Es war ja nicht einfach, da das Junioren-Springen kurzfristig wegen Dauerregens von Samstag auf Sonntagmorgen verschoben wurde. Seine Versuche über 2,25 Meter sahen auch sehr aussichtsreich aus, was eine gute Perspektive für die nächste Saison eröffnet.“ Das deutsche Duo konnte am Sonntagvormittag den Katari Muamer Aiussa Barshim, den Bruder des Siegers vom Freitag, Mutaz Essa Barshim (2,41 m), hinter sich lassen. Der „kleine“ Bruder war am Freitag im Männerfeld noch 2,24 Meter gesprungen und wurde bei den Junioren mit 2,16 Metern Dritter.
Lange Zeit sah es so aus, als könnte Benedikt Stienen beim 19. Werfertag in Bad Köstritz einen Spitzenplatz belegen. Doch ausgerechnet im letzten Versuch wurde der Leverkusener Diskuswerfer noch von mehreren Konkurrenten überholt. Vor rund 1500 Zuschauern blieb dem 22-Jährigen am Sonntag mit 58,09 Metern Rang sechs. Vom Platz auf dem Podium trennten den Studenten nur 90 Zentimeter. „Das ist natürlich etwas schade. Doch es war ein guter Wettkampf bei nicht ganz einfachen Bedingungen. Nur der Ausreißer nach oben hat gefehlt“, sagte Stienen.
Vergleicht man die Weite des Leverkuseners mit den Leistungen der Konkurrenz, fällt eines auf: Stienen kam am dichtesten an seine Bestweite heran, während Gordon Wolf (Dritter; 58,99 m), Markus Münch (Vierter; 58,44 m) und David Wrobel (Fünfter; 58,23 m) viel deutlicher ihre Hausrekorde verpassten. Ordentlich kam hingegen der Sieger zurecht: Martin Wierig – der WM-Vierte vom SC Magdeburg – gewann mit starken 65,80 Metern.
Auf ihn würde Benedikt Stienen nur zu gern noch einmal in diesem Jahr treffen. Doch ob der Leverkusener einen Startplatz bei den hochkarätig besetzten Thumer Werfertagen am kommenden Freitag erhält, entscheidet sich erst Anfang der Woche. Gern würde er in Sachsen noch einmal auf Weitenjagd gehen. Schließlich fehlt Stienen noch immer der erste 60-Meter-Wurf der Karriere.
Zwei Wettkämpfe binnen knapp 20 Stunden: Hinter Stabhochspringerin Lilli Schnitzerling liegt ein Mammutprogramm. Zuerst war sie am Samstag bei den 5. Toyota Stabhochsprung-Classics im heimischen Leverkusen dabei, um einen Tag später in Beckum erneut auf Höhenjagd zu gehen. Beide Male kam die Medizinstudentin nicht an ihre Saisonbestleistung heran. Allerdings waren – wie so oft in diesem Sommer – die Wetterbedingungen nicht die besten für die Stabartistinnen.
Am Samstagnachmittag reichten Lilli Schnitzerling glatte 4,00 Meter zu Platz zwei hinter ihrer Vereinskollegin Franziska Kappes, die vor dem Schloss Morsbroich 4,20 Meter meisterte. Diesen Platz teilte sie sich höhengleich mit Regine Kramer, der dritten Leverkusener Springerin auf dem Podium. Am Sonntag beim 16. Volksbank-Meeting in Beckum gab es das gleiche Bild. Nur war diesmal Lilli Schnitzerling dichter dran am Sieg. Mit 4,03 Metern trennten sie im U23-Wettbewerb zehn Zentimeter von Siegerin Franziska Kappes. Den Frauen-Wettbewerb entschied die EM-Vierte Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) mit 4,50 Metern für sich.
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