„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“ Das Zitat des britischen Komponisten Benjamin Britten (1913–1976) bildete den Rahmen für das diesjährige Treffen des Trackteam Burg-Wächter. Denn so talentiert und erfolgreich junge Sportler auch sind, ein Blick nach links und rechts bringt sie noch weiter.
Deshalb nutzten die von Burg-Wächter unterstützten Leichtathleten (Sabrina Buchrucker, Anne-Kathrin Elbe, Sophie Krauel, Jana Neubert, Christian Duma, Till Helmke, Raphael Holzdeppe, Robin Schembera) das Team-Wochenende im Sauerland, um von Talenten aus anderen Sportarten zu lernen. Und was böte sich dort besseres an als die Winterberger Wintersport-Asse?
Gleich sechs Biathleten und Nordisch Kombinierer sowie Fritz Becker, der ehemalige Trainer von Langlauf-Legende Jochen Behle, suchten den Dialog mit den jungen Leichtathleten. Wo sind unsere Gemeinsamkeiten? Wo die Unterschiede? Welche Erfahrungen kann man mitnehmen? Nach einer kurzen Vorstellungsrunde entwickelte sich ein reges Gespräch. Dabei wurde eins schnell klar: Die Herausforderung, den Leistungssport mit Schule, Uni oder Ausbildung zu verbinden, ist bei jungen Winter- genauso aktuell wie bei Sommersportlern.
Auch der „Trainingstourismus“ war ein Thema. Während die Leichtathleten im Winter und Frühjahr einige Wochen im Süden Europas oder in diversen Höhentrainingslagern verbringen, sind die Skisportler ständig auf der Suche nach Schnee. Deshalb trainieren viele Winterberger in den Alpen – und das neben Schule und Uni. Trotz der Doppelbelastung feiern die Sauerländer Erfolg um Erfolg. Allein die Biathletinnen Janin und Maren Hammerschmidt gewannen in diesem Winter vier Titel bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Ruhpolding.
Darüber hinaus schwor Team-Manager Edgar Itt die Athleten im Sauerland auf die Olympia-Saison ein. Der Dritte der Spiele von Seoul 1988 über 4×400 Meter erläuterte bewährte Strategien, wie ein Sportler mit süßen Siegen und bitteren Niederlagen gleichermaßen umgehen kann. Außerdem zeigte Itt, der sonst Manager und Führungskräfte für den Job motiviert, fit macht und so den Teamgeist in Unternehmen stärkt, dass man trotz aller Herausforderungen und Hindernissen an seinen sportlichen Zielen festhalten muss. „Und das sind die Olympischen Spiele in Peking und die WM 2009 in Berlin. Dafür arbeitet Ihr“, gab das ehemalige Hürden-Ass den Sportlern mit auf den Weg.
Einen weiteren Blick über den sportlichen Tellerrand wagte Simon Gühring. Der 24-jährige Baseballer war 2002 und 2003 Profi bei den Milwaukee Brewers in den USA. Während sich die Leichathleten auf zwei Wettkampfperioden im Jahr einstellen können, spielen die Profis allein in der regulären Spielzeit 162 Mal, was bedeutet, jeden Tag im Stadion zu stehen. „Baseball ist nicht so eine intensive Sportart wie Leichtathletik. Der Reiz bei uns entsteht durch die Taktik. Jedes Spiel kann bis zum Ende kippen, sodass eine enorme Spannung herrscht“, erklärte Gühring.
Bei den Olympischen Spielen in Peking wird sich der Catcher, der mittlerweile für die Heidenheim Heideköpfe in der Bundesliga spielt, aber nicht erneut mit dem ein oder anderen Trackteam-Athleten austauschen können. Bei der WM in Taiwan verpasste die deutsche Baseball-Nationalmannschaft knapp die Teilnahme. Da haben es die Leichtathleten besser: Die Chance „mit dem Strom zu rudern“ und in Peking zu starten, besteht bis zur DM am 5. und 6. Juli in Nürnberg.
Schreibe einen Kommentar