Zwei Junioren-Titel, Krauel springt WM-Norm

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Die Deutschen Junioren-Meisterschaften endeten für die Athleten des Trackteam Burg-Wächter erfolgreich wie nie. Insgesamt fünf Medaillen brachten die Sportler mit nach Hause. So sicherte sich Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) mit 5,50 Metern den Sieg. Allerdings kam der Olympia-Achte nicht in die Nähe der WM-Norm (5,70 m) für Berlin (15. bis 23. August), sondern scheiterte dreimal an 5,60 Metern. „Der Anlauf war einfach zu unrhythmisch“, analysierte der Junioren-Weltmeister schon kurz nach dem Wettkampf im Jahnstadion die Fehler. Am Sieg gab es jedoch keinen Zweifel, da Holzdeppe schon nach dem ersten Versuch über seine Anfangshöhe von 5,40 Metern als Deutscher Meister feststand. Auch die 5,50 Meter nahm der Pfälzer im ersten Anlauf. Hinter Holzdeppe rangierten sich Florian Sürth (Bayer Leverkusen, 5,40 m) und Tom Konrad (Schweriner SC, 5,30 m) auf den weiteren Medaillenplätzen ein.

Um noch auf den WM-Zug nach Berlin aufzuspringen, muss der Junioren-Weltrekordler nun bei den Deutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende in Ulm die Norm von 5,70 Metern knacken und unter die ersten drei Springer kommen. Schließlich konnten in diesem Jahr schon Alexander Straub (LG Filstal, 5,81 m), Malte Mohr (Bayer Leverkusen, 5,80 m) und Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen, 5,70 m) die WM-Vorgabe meistern. Jedes Land darf nur jeweils drei Athleten zu den Weltmeisterschaften ins Berliner Olympiastadion entsenden.

Nach zwei Silbermedaillen in den Vorjahren hat Anne-Kathrin Elbe (TSV Bayer Leverkusen) erstmals den Titel bei Deutschen Junioren-Meisterschaften gewonnen. Die 22-Jährige stürmte in Göttingen über 100 Meter Hürden mit neuer Saisonbestzeit von 13,27 Sekunden zum Sieg. Mit der Leistung qualifizierte sich die 22-Jährige auch sicher für die U23-EM. „In Kaunas möchte ich meine Bestzeit von 13,11 Sekunden angreifen. Aber vorher kommen noch die Deutschen Meisterschaften und da möchte ich jetzt auf jeden Fall auch um eine Medaille mitlaufen“, gab die glückliche Siegerin nach dem Finale ihre Ziele aus und ergänzte noch: „Jetzt freue ich mich aber erst einmal über die Zeit, denn ich bin echt zufrieden damit, wieder mal unter 13,30 Sekunden geblieben zu sein.“ Auch bei der U23-EM stehen die Chancen für die Hürdensprinterin nicht schlecht. Mit der gelaufenen Zeit belegt Elbe Platz fünf in der aktuellen Europäischen Bestenliste. Außerdem holte sich die gebürtige Dessauerin mit der Leverkusener 4×100-Meter-Staffel die Bronzemedaille. Mit 46,91 Sekunden mussten Anne Ladwig, Lisette Thöne, Elbe und Julia Förster nur der Staffel der LG Olympia Dortmund (46,28 s) und der Startgemeinschaft aus Halle/Magdeburg (46,78 s) den Vortritt auf dem Siegertreppchen lassen.

Auf den Silberrang ist Niklas Zender (TSV Friedberg-Fauerbach) bei der Junioren-DM in Göttingen gelaufen. Über 400 Meter musste sich der Youngster mit 47,19 Sekunden nur dem zwei Jahre älteren Potsdamer Thomas Schneider (46,62 s) geschlagen geben. Auf Platz drei kam der Berliner Marco Kaiser (47,50 s), der Zender vor zwei Wochen bei der DLV-Juniorengala in Mannheim noch bezwungen hatte. Ein bisschen schneller als im Finale war der Fünfte der U20-Weltmeisterschaften 2008 im Vorlauf unterwegs. Mit 47,14 Sekunden hatte er dort die beste Zeit erzielt und seine Saisonbestzeit nur um zehn Hundertstel verpasst.

Ebenfalls im 400-Meter-Vorlauf überzeugte Robin Schembera (TSV Bayer Leverkusen). Der amtierende Deutsche Meister über 800 Meter nutzte die letzte Möglichkeit vor der DM in Ulm, um noch ein Wettkampftraining zu absolvieren. Über die Stadionrunde präsentierte sich der Abiturient in guter Verfassung und steigerte im Vorlauf mit 47,62 Sekunden seine Bestzeit um zwei Zehntelsekunden. Das bedeutet die viertschnellste Zeit unter den Spezialisten. Aufs Finale verzichtete Schembera, um sich ganz der Vorbereitung auf die „Deutschen“ zu konzentrieren. Dort will der Junioren-Europameister die 800-Meter-WM-Norm (1:45,40 Minuten) attackieren.

Nach längerer Verletzungspause kommt Kimberly Jeß (LG Rendsburg/Büdelsdorf) langsam wieder in Schwung. Bei der Junioren-DM in Göttingen meisterte die Hochspringerin 1,79 Meter und belegte damit den Bronzeplatz. Der Sieg ging an die Mannheimerin Jennifer Klein mit 1,87 Metern, die sich vor Julia Wanner (LAC Berlin, 1,85 m) durchsetzte. Allerdings musste Jeß zwei Wochen vor den U18-Weltmeisterschaften in Brixen (Italien) den Wettkampf frühzeitig beenden. „Ich hatte wieder leichte Schmerzen am verletzten Fuß und habe deshalb auf die Versuche über 1,82 Meter verzichtet“, erklärte die Junioren-Weltmeisterin. Anfang der Saison war Jeß beim Warmmachen umgeknickt und hatte sich neben einem Bänderriss auch eine Knochenabsplitterung im Sprunggelenk zugezogen.

Weitspringerin Sophie Krauel (TuS Jena) hat einen großen Schritt Richtung WM in Berlin gemacht. Die Deutsche Meisterin schaffte beim Sommer-Meeting in Mals (Italien) mit 6,62 Metern zum zweiten Mal die doppelt geforderte B-Norm (6,62 m) für die Titelkämpfe im Olympiastadion. Die einfache A-Norm (6,72 m) erfüllten zuvor schon Beatrice Marscheck (Gießen) und Bianca Kappler (Rehlingen), die in Südtirol die Plätze fünf (Marscheck) mit 6,37 Metern und sieben (Kappler) mit 6,22 Metern belegten. Auf Platz vier kam die Hamburgerin Claudia Tonn mit 6,44 Metern, die ihrerseits mit 6,71 Metern schon einmal die B-Norm für Berlin geschafft hat.

Obwohl sich der Wettkampf wegen drehender Winde für die Athletinnen äußerst schwer gestaltete, legte Krauel eine saubere Serie hin. Neben ihrem Siegessprung – Krauel hatte einen Zentimeter Vorsprung vor der Polin Teresa Dobija – wurden noch zweimal 6,58 Meter für die 24-Jährige gemessen. „Außerdem hatte ich noch einen Sprung von 6,46 Metern, bei dem ich mehr als 20 Zentimeter verschenkt habe“, sagte Krauel nach ihrem erfolgreichen Ausflug nach Mals. Endgültig werden die Tickets für die WM in Berlin aber erst am kommenden Sonntag ab 14 Uhr bei der DM vergeben. Spannung ist beim Ulmer „Weitsprung-Krimi“ garantiert.

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