Jugend-DM: Zwei Titel, vier Medaillen

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Der „Jugend-Leichtathlet 2012“ beendete standesgemäß die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Halle/Saale: Hochspringer Falk Wendrich war es vorbehalten, mit drei Versuchen an 2,22 Metern am Sonntag den sportlichen Schlusspunkt zu setzen. Dass die Latte dreimal fiel, konnte der Wattenscheider verkraften. Schließlich hatte er mit überflogenen 2,18 Metern den Titel schon erfolgreich verteidigt. Silber ging mit Bestleistung von 2,12 Metern an Tobias Potye (FC Aschheim), Bronze an Torsten Sanders (Weseler TV, 2,04 m). „Es war diesmal schon deutlich schwieriger zu gewinnen als im letzten Jahr“, lobte der Schüler die nationale Konkurrenz.

„Ich habe mich von Anfang an gut gefühlt und habe mir eine neue Hallenbestleistung auch zugetraut“, sagte Wendrich – die liegt nach wie vor bei 2,20 Metern. Bei 2,04 Metern war der Neu-Wattenscheider in den Wettkampf eingestiegen und gab sich bis zur Höhe von 2,12 Meter auch keine Blöße. Erst bei 2,14 Meter und 2,18 Meter benötigte Wendrich den zweiten Anlauf. Dass er am Ende nicht mehr über 2,22 Meter sprang, war nicht tragisch: „Der Wettkampf hat sich über dreieinhalb Stunden hingezogen. Ich habe die Spannung, die ich am Anfang hatte, in den letzten Sprüngen nicht mehr halten können. Im Endeffekt bin ich aber sehr zufrieden.“

Die nächste Chance, seine Bestleistung noch um ein paar Zentimeter aufzuwerten, hat der 17-Jährige schon am kommenden Sonntag. Bei den 60. Deutschen Hallen-Meistershaften trifft er in Dortmund auf die deutsche Männerspitze. Überspringt er dort 2,22 Meter, kann es in der Helmut-Körnig-Halle sogar für eine Medaille reichen.

In souveränster Manier hat sich Gina Lückenkemper 200-Meter-Gold bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften gesichert. In Halle/Saale legte die Soesterin die Hallenrunde in 24,04 Sekunden und damit schneller als je zuvor zurück. „Ich wäre natürlich gern unter diesen 24 Sekunden gegeben. Aber ich bin trotzdem happy mit dem Titel, zumal ich nach drei Schritten ein wenig eingeknickt bin“, sagte die 16-Jährige.

Dass sie damit die teilweise mehr als drei Jahre ältere Konkurrenz klar hinter sich ließ, freute Gina Lückenkemper sichtlich. Dabei lag sie im Finale auf den ersten 60-70 Metern sogar etwas zurück. Aber auf der zweiten Streckenhälfte spielte sie ihre Sprintausdauer aus. „2010 habe ich aus Spaß erstmals die 200 Meter ausprobiert. Und das hat gleich sehr gut geklappt“, sagt der Schützling von Harald Bottin. Mit Respektsabstand landeten Anna-Lena Freese (FTSV Jahn Brinkum; 24,37 sec) und Carmen Maske (SCC Berlin; 24,46 sec) auf den weiteren Medaillenplätzen.

Noch ist die Saison von Gina Lückenkemper allerdings nicht zu Ende. In zwei Wochen steht der traditionelle U20-Ländervergleich in Italien auf dem Programm. „Die Bahn in Ancona soll schnell sein. Meine Beine sind auch schnell“, schaute die Schülerin schon auf die kommenden Aufgaben. Vielleicht klappt es beim Saisonausklang dann ja für Gina Lückenkemper mit einer 23er-Zeit. Mit ein wenig stärkerer Konkurrenz auf der Bahn ist diese Marke auf jeden Fall in Reichweite.

Maya Rehberg (SC Rönnau 74) ließ es nicht auf ein Spurtfinale bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften ankommen: Die Hindernisspezialistin spannte sich im 1.500-Meter-Finale in Halle früh vor das Feld und drückte aufs Tempo. Als sie den Abschnitt zwischen 800 und 1.200 Metern in schnellen 70 Sekunden zurückgelegt hatte, sprengte sie das Feld.

Nur mit Carolin Kirtzel (LG Wedel-Pinneberg) und Pia Nikoleit (Emder LG) im Schlepptau ging es auf die Schlussrunde. Die beiden hatten da allerdings die schnelleren Beine und zogen vorbei. In 4:25,94 Minuten setzte sich Kirtzel vor Nikoleit (4:26,33 min) und Maya Rehberg (4:26,59 min) durch. „Ich habe versucht, möglichst viele Läuferinnen abzuschütteln. Das ist mir auch fast komplett gelungen“, verriet Rehberg ihre Taktik. Dass sie am Ende zwei Konkurrentinnen ziehen lassen musste, konnte sie verkraften: „Als Langstrecklerin sind 1.500-Meter-Rennen sehr kniffelig. Da muss man mit stärkeren Spurterinnen rechnen.“

Nach der kurzen Bahnsaison mit nur drei Rennen beginnt für die 18-Jährige die Vorbereitung auf die Cross-Saison. Schon in drei Wochen stehen die Deutschen Meisterschaften auf dem Programm. Dann hat Maya Rehberg deutlich bessere Chancen, den Titel zu holen. Schließlich belegte sie im Dezember den ausgezeichneten dritten Platz bei der Cross-EM in Budapest.

Schon am Samstag hatte Stabhochspringerin Desiree Singh (LG Lippe-Süd) mit 4,00 Metern Jugend-DM-Silber geholt. Damit gewann das Trackteam-Quartett in Halle vier Medaillen!

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